Gelsenkirchen. . Gelsenkirchener Familienunternehmen baut verwaisten Platz von Mitbewerber Procar nach Rückzug aus

Zur Freude am Fahren hat sich die Lust auf Expansion gesellt – das Gelsenkirchener BMW-Traditionshaus Ahag, geführt von den Eheleuten Caroline Pieper-Gladen (45) und Dr. Christoph Pieper (46) hat seit gestern auch in der Nachbarstadt Bochum Fuß gefasst. Die Procar Automobile AG, ein Mitbewerber, hat sich von diesem Strandort zurückgezogen. Damit gehören zur Ahag-Gruppe nunmehr insgesamt acht Dependancen.

„Wir sind davon überzeugt, dass der Standort Bochum ein Gewinn für unser Haus ist“, sagt Christoph Pieper. Nicht nur als Ausdruck unternehmerischen Erfolges, sondern auch als Schritt zu „noch mehr Kundennähe“.

Denn: Mit dem Bezug des ehemaligen Renault-Hauses Witzel in Bochum-Weitmar an der Hattinger Straße und der für das Frühjahr 2013 geplanten Eröffnung einer weiteren, wesentlich größeren Filiale an der Freudenbergstraße nahe der A40 hat das in der dritten Generation geführte Familien-Unternehmen damit ein sehr engmaschiges Netz „von Witten bis Gronau“ gewoben.

Zwei neue Filialen in Bochum

„Zieht man das Wittener Autohaus Ernst, das ebenfalls zur Ahag-Gruppe gehört, noch hinzu“, so Christoph Pieper stolz, „so können uns BMW-Kunden innerhalb von 15 Minuten“ im (Groß)-Raum Bochum erreichen. Ein feiner Schachzug.

Viel Geld und unternehmerisches Risiko nehmen die Eheleute für die Modernisierung und den Ausbau des neuen Standorts in die Hand. Mit 500.000 Euro schlägt allein der Umbau des 4400m2 Areals an der Hattinger Straße zu Buche, ein kleinerer sechsstelliger Betrag wird zusätzlich noch erforderlich sein, um das insgesamt 23.000m2 umfassende Gelände neben dem Renault-Witzel Hauptsitz an der Freudenbergstraße in Bochum an die Erfordernisse des Münchener Premium-Herstellers anzupassen – Grundstückskauf, Neubau, Erschließungskosten usw. BMW wird hier auf stattlichen 10.000m2 vertreten sein. Wobei es neben dem BMW-Vollbetrieb (Neu- und Gebrauchtwagen, Werkstatt, Ersatzteilvertrieb- und zulieferung sowie Leasing und Finanzierung) selbiges auch für die Mini-Sparte geben wird.

Warum aber ausgerechnet Bochum? „Ganz einfach“, sagt Caroline Pieper-Gladen. „Bochum hat gut 100.000 Einwohner mehr als Gelsenkirchen. Dort sind auch andere Premium-Marken wie etwa Mercedes vertreten. Die Stadt bietet daher hinsichtlich unserer Zielgruppe, des Mittelstands, sehr viel Potenzial.“

Investition schafft Arbeitsplätze

Das Investment in Bochum schafft dort zudem neue Arbeitsplätze. Eine Reihe Schlüsselmitarbeiter übernimmt Ahag vom Vorgänger und Nachbarn Witzel, etwa am Standort Weitmar, eine ganze Reihe weiterer sollen noch folgen. Beide Filialen kommen danach auf insgesamt 50 Mitarbeiter.

Mit der Firmenexpansion Ahags wachsen logischerweise auch die Ziele des Familienunternehmens. Diese wurden dem Trend – BMW schreibt aktuell gute Absatzzahlen – im Vergleich zum Vorjahr leicht nach oben angepasst, wie Christoph Pieper verrät: „Wir streben den Verkauf von 2500 Neufahrzeugen, 200 Motorrädern und 4000 Gebrauchten an. Das ist realistisch.“ Und – wie eingangs erwähnt – Ausdruck unternehmerischer Lust nach Expansion.