Gelsenkirchen/Düsseldorf. . Ein Kunde streitet vor Gericht mit seiner Bank um 3200 Euro. Der ehemalige Bankkaufmann stellte 2010 nach einer Tunesienreise fest, dass dort am Automaten Geld von seinem Konto geholt worden war.
Wilfried Katanek (71) geht es nicht nur ums Geld, sondern auch ums Prinzip: 3200 Euro sind von seinem Konto verschwunden. Seine Bank will den Schaden nicht ersetzen. Weil er sich schlecht behandelt fühlt, ist er vor Gericht gezogen.
Seit zehn Jahren reist der Gelsenkirchener ehemalige Bank-Kaufmann regelmäßig nach Tunesien. Als er 2010 von einer solchen Reise heimkehrte, machte er eine ärgerliche Entdeckung: 3200 Euro waren in Tunesien am Automaten von seinem Konto geholt worden. Er reklamierte das bei der Bank.
Doch die ließ ihn abblitzen: „Man hat mir die Schuld gegeben“, empört sich Wilfried Katanek, „mich als Lügner und Betrüger hingestellt!“ Man unterstelle ihm, er sei leichtsinnig mit EC-Karte und Geheimnummer umgegangen. Was er abstreitet: Die Karte sei eingeschlossen gewesen. Vor dem Amtsgericht hat er verloren. Heute beginnt der Berufungsprozess vor dem Landgericht Düsseldorf.
Anwalt sieht Beweislast bei der Bank
In solchen Fällen geht es darum, wer was beweisen muss: Wird mit Originalkarte und Geheimnummer Geld gezogen, geht man davon aus, dass es der Kunde war oder es andere durch seine Nachlässigkeit konnten. Manipulationen muss der Kunde nachweisen.
Kataneks Anwalt Volker Stuckmann sieht jedoch die Beweislast bei der Bank: Sie müsse belegen, dass der Kunde etwas falsch gemacht hat. Stuckmann wirft dem Institut vor, nichts für die Aufklärung zu tun. Sie habe die tunesischen Partnerbank nicht gefragt, warum jemand mehrfach hintereinander die Höchstsumme abheben konnte. Zudem wundert er sich, dass die Bank eine so geringe Summe nicht aus Kulanz ersetzt.