Gelsenkirchen. Die Schüler der Klasse 6 a vom Grillo-Gymnasium kehrten sehr beeindruckt und nachdenklich von einem Besuch im KInderhospiz Arche Noah zurück.

Antonia ist tief beeindruckt von einem Besuch bei schwerstkranken Kindern in der Arche Noah. Die 11-Jährige besuchte gemeinsam mit der Klasse 6 a vom Grillo und Klassenlehrer Peter Müller die Einrichtung neben dem Marienhospital. Hier werden 14 Kinder und Jugendliche betreut, von denen manche nur ein kurzes Leben vor sich haben. Ein Leben, so die Philosophie der Betreuer, das die jungen Menschen intensiv mit Freude und Abwechslung erleben sollen.

Familien begleiten ihre schwer behinderten Kinder oft über Jahre. Da gibt es viele Momente, in denen die Kraft erschöpft ist. „Hier bei uns können die Eltern ihre Kinder als Feriengäste betreuen lassen und für kurze Zeit entspannen“, erklärt Anja Dörner das Prinzip der Arche. Die Bereichsleiterin weiß, was es für Eltern bedeutet, psychisch und physisch entlastet zu werden, wenn sie für kurze Zeit ihre Versorgung rund um die Uhr in andere Hände geben können.

Jugendliche Partnerschaften

Auch für die Fachkräfte ist die Versorgung der Feriengäste Schwerstarbeit. Viele können sich nicht selbst versorgen, einige sind unfähig zu sprechen, an den Rollstuhl gefesselt, nicht in der Lage, selbstständig zu essen und zu trinken. Auch für die schwerbehinderten Kinder und Jugendlichen bedeutet das tägliche Leben oft Stress. Sie liegen mitunter mittags schon im Bett, um sich zu erholen. Die Betreuer überlegen sich täglich etwas Neues, um sich mit ihnen zu beschäftigen. „Die individuellen Bedürfnisse der Kinder stehen im Mittelpunkt“, sagt Anja Dörner. Saskia, die an Autismus leidet, hat die Spielfläche im Freien mit Blumen und einer Sonne bemalt. Bei Salvatore, der im Rollstuhl sitzt, leuchten die italienischen Nationalfarben auf seinen Wangen. Er wird sie wohl bis Sonntag noch mal aufhübschen.

In der Kinderhospizarbeit ist vor allem die Einbeziehung der Eltern durch Beratungen und in Gesprächskreisen ein fester Bestandteil. Anja Dörner würde es begrüßen, wenn es häufiger zu Kontakten der Kinder mit Gleichaltrigen käme. „Ein Stück weg müssen wir noch gehen.“ Sie kann sich vorstellen, dass Jugendliche Patenschaften übernehmen und es zu regelmäßigen Begegnungen kommt. Auch für die Gesellschaft sei es wichtig, Einrichtungen wahrzunehmen, in denen Menschen leben, die auf Hilfe anderer angewiesen sind.

Praktikum im Hospiz

Die Schüler haben lange überlegt, was sie mit dem Geld machen sollen, das sie beim Tag der offenen Tür im Grillo durch den Verkauf selbst gebackener Plätzchen eingenommen haben. Die 650 Euro fließen in die Arche-Noah-Kasse, als Finanzierungshilfe für Ausflüge.

Die Schülerinnen und Schüler sind angetan von der Einrichtung und der Arbeit der Sozial- und Heilpädagogen und Krankenschwestern. Rümeysa findet es toll, dass es Menschen gibt, die Behinderten das Leben erleichtern. Chantal hat sich vorgenommen wiederzukommen, und für Antonia steht fest, dass sie hier ihr Praktikum machen will.

Nachdenklich gehen die Schüler nach Hause. Als sie sich von den Gedenksteinen erheben, auf denen sie Platz genommen hatten, lesen sie viele eingravierte Namen. Es sind die Namen von Kindern und Jugendlichen, die hier lebten und verstorben sind.

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