Gelsenkirchen.
Es war die geplante Ausstellung über den Halfmannshof in Zeiten der Nazi-Diktatur, an der sich der Streit innerhalb des Vereins Künstlersiedlung Halfmannshof im letzten Jahr entzündet hatte. Nach kontroversen Diskussionen über die Finanzierung der Schau trat damals die Vorsitzende Kaja Langer aus dem Verein aus.
Nun legte die Stadtverwaltung dem Kulturausschuss ein umfassendes Konzept vor zur Durchführung der Ausstellung „Zwischen Diktatur und Demokratie. Die Geschichte der Gelsenkirchener Künstlersiedlung Halfmannshof 1931-1956“. Die Schau wird in den Räumen des Kulturraums „die flora“ an der Florastraße zu sehen sein. Die Halfmannshöfer hatten sie einst in den Räumen der Künstlersiedlung selbst geplant.
Die Schau wird am 4. November in der „flora“ von Oberbürgermeister Frank Baranowski eröffnet und wird bis zum 16. Dezember zu sehen sein. Künstlerin Langer ist weiter im Boot, bringt ihre Vorarbeiten mit ein und unterstützt die Organisation. Veranstalter der Ausstellung sind der Kulturraum „die flora“ und das Institut für Stadtgeschichte, unterstützt vom Förderverein für Stadt- und Verwaltungsgeschichte. Die kunstwissenschaftliche Einordnung übernimmt der Recklinghäuser Kunsthistoriker Reinhard Buskies.
Werke in den Kontext stellen
In der Ausstellung werden u.a. Originalwerke der Gründungsmitglieder der Künstlersiedlung in den Kontext ihrer Entstehungszeit gestellt. Neben Originalen wird es Reproduktionen und zeitschichtliche Dokumente zu sehen geben.
BBG-Vertreter Reinhold Adam fragte im Kulturausschuss nach Kosten, Zuschüssen und dem Honorar für den Wissenschaftler. Wiltrud Apfeld von der „flora“ betonte, dass die von den Veranstaltern getragen würden, weitere Sponsoren noch eingebunden werden. Der Wissenschaftler bekomme ein angemessenes Honorar.
Zum Ort der Präsentation schreibt die Stadt: „In der flora steht die Infrastruktur verlässlich und zentral gelegen zur Verfügung, während der unter anderen Umständen vielleicht naheliegende Ausstellungsort im Halfmannshof derzeit nicht verlässlich benutzt werden kann“.
Ausstellung in den eigenen Hofräumen
Die aktuelle Diskussion rund um den Halfmannshof und seinen geplanten Umbau würde die Ausstellung nicht thematisieren, aber: „Es ist eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Schau geplant.“
Auf die gesamte Programmatik der Präsentation reagierte der Ausschuss zustimmend. CDU-Ratsherr Gerd Schulte: „Wir erhoffen uns durch diese Ausstellung eine positive Unterstützung des Neuanfangs auf dem Halfmannshof.“
Nun planen Halfmannshof-Künstler eine eigene Ausstellung in den eigenen Hofräumen, wie Künstler Helmut Kloth gestern auf Nachfrage der WAZ bestätigte. Sie wird sich mit einem ähnlichen Zeitraum auseinandersetzen wie die in der „flora“: „Unsere Ausstellung wird aber auf jeden Fall früher als November stattfinden“. Und Kloth ist sicher: „Wir können einige gute Sachen zeigen.“ An der genauen Präsentation arbeite man zurzeit. Damals habe der Verein beschlossen, diese Ausstellung durchzuführen und daran wolle man jetzt auch festhalten: „Wir zeigen sie hier, wo sie auch hingehört.“