Gelsenkirchen..

Seit 1974 lebt der Maler und Grafiker Rolf John in der Künstlersiedlung Halfmannshof, sein Atelier liegt direkt über der Ausstellungshalle. Was dort im Atelier tagtäglich entsteht, zeigt er ab Samstag, 16. Juni, bei der Werkschau „Kohle – Kreide – Tusche, 3 x Schwarz“, die um 19 Uhr eröffnet wird.

Der Titel ist dabei Programm, denn Schwarz dominiert die 33 Bilder, die Rolf John in der Ausstellungshalle der Künstlersiedlung am Halfmannsweg 50 zeigt. Allerdings gleicht hier kein Werk dem anderen, hat John doch ganz unterschiedliche Maltechniken und Farben benutzt. So erscheinen hier Schattenumrisse von Bäumen in einem malerischen Waldstück, Impressionen, die Rolf John mit Tusche zu Papier gebracht hat. „Ich habe sie einfach aus einem Impuls heraus gezeichnet, weil ich diese Bäume im Gegenlicht so faszinierend fand“, gibt er dem Betrachter mit auf den Weg.

Überall Inspirationsquellen

Inspirationsquellen dieser Art gibt es für den Künstler fast überall, so zeigt er in dieser Ausstellung sehr detailgetreue Eindrücke vom Albert Cuyp Markt in Amsterdam, die auch ohne viel Farbe sehr lebendig wirken. Große Fischaugen starren da aus den Zeichnungen heraus. „Besonders gut gefallen hat mir auch ein Stand mit lauter Holzbeinen von Schaufensterpuppen, an denen Socken und Strumpfhosen präsentiert wurden“, erzählt der 72-Jährige, dessen Arbeitseifer auch die massiven Herzprobleme in jüngster Zeit nicht bremsen konnten.

Die meisten der hier gezeigten Arbeiten entstanden in diesem Jahr. „An einigen Bildern habe ich noch bis vor wenigen Tagen gearbeitet“, gibt Rolf John zu Protokoll.

Fast pausenlos im Atelier

„Ich bin fast pausenlos im Atelier und würde mir wünschen, dass die Leute mich sehr viel öfter bei der Arbeit besuchen“, sagt er dann. Seine Ausstellung kann dafür ein guter Einstieg sein, denn auch während der morgigen Vernissage sind Atelierbesuche möglich und durchaus erwünscht.

Die Werkschau lässt die Vielseitigkeit des Schaffens erahnen, und ein bisschen Lokalkolorit gibt es auch: Der Wochenmarkt auf der Springestraße in Buer hatte es Rolf John angetan, so fing er in seinen Bildern lebendige Szenen ein, die beim Betrachter Erinnerungen wecken. „Wenn ich ein Thema für mich entdeckt habe, dann arbeite ich es in all’ seinen Facetten aus“, so der Künstler. Zu sehen ist seine Ausstellung bis zum 5. August täglich von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Einführung in die Werke wird Helmuth Kloth am 16. Juni um 19 Uhr gestalten.