Gelsenkirchen. . Traditionell fand am Pfingstwochenende der Feldmarker Musikexpress statt. Bereits zum 14. Mal kamen Bands und Publikum zum Open Air zusammen.

Während knapp fünf Kilometer weiter nordwestlich tausende Besucher im Amphitheater zu lautem Hardrock und Heavy Metal feierten, ließen es die „Passagiere“ des Feldmarker Musikexpress etwas gemächlicher angehen. Pro Abend fanden sich von Freitag bis Sonntag etwa 300 Besucher vor der Bühne an der Feldmarkstaße/ Ecke Hans-Böckler-Allee ein. Es spielten die Formationen La Cubana (Freitag), Mister Take Off (Samstag) und Die Fremden (Sonntag). Und das bedeutete Latino, Pop, Oldies und Hits aus der Neuzeit – von jeweils 20 Uhr bis Mitternacht.

Searchers, Crystals, Roy Orbison

„Aus den 60ern!“, verkündete etwa am Samstag der Frontmann von Mister Take Off. Und im nächsten Moment spielten er und der Rest seiner Band „Needles And Pins“ von den Searchers. Später sollten noch Stücke wie „Da Doo Ron Ron“ von den Crystals oder Roy Orbisons „Pretty Woman“ folgen. Aber nicht nur Oldies standen bei Mister Take Off auf dem Programm. Ein Beispiel: „Zu nah am Feuer“ von Alice und Stefan Waggershausen. Das Publikum – die meisten 50plus – hatte seinen Spaß. Es wurde getanzt, geklönt, angestoßen.

Der Feldmarker Musikexpress hat Tradition. Bereits zum 14. Mal hatte Veranstalter Rolf Wagemann zu dem dreitägigen Open-Air-Fest eingeladen. Seit zehn Jahren findet die Sause regelmäßig an Pfingsten statt. Wagemann greift dafür auf einen Pool aus festen Bands zurück. Im letzten Jahr, so der „Jazz-Papst“, hätten die Ballroom Rockets für Rock’n’Roll gesorgt. Eine Band allerdings müsse Jahr für Jahr zwingend dabei sein: „Die Fremden wollen alle hören. Sie waren mal Vorgruppe von Ray Charles und Fats Domino“, erzählte Rolf Wagemann am Rande des 14. Feldmarker Musikexpress.

Jung und alt, arm und reich

Wie erklärt Wagemann sich den anhaltenden Erfolg der Veranstaltung? „Das ist wie ein Treffen in der Feldmark, zu dem jeder kommen darf. Und wenn man jung und alt, evangelisch und katholisch, arm und reich zusammenbekommt, hat man nichts falsch gemacht“, lachte der „Jazz-Papst“. Wenige Tage zuvor noch war er bei einem Festival im holländischen Breda gewesen, um sich „neue Bands anzuhören“. Demnächst bricht Wagemann wieder zum Jazz-Festival auf Mallorca auf. Das veranstaltet er ebenso wie die hiesigen Jazz-Tage, die in diesem Jahr ihre 25. Auflage erleben.