Gelsenkirchen. .
Es ist neu, das Kinderdomizil im Revierpark Nienhausen. Trotzdem verströmt die „Kinderburg“ in der ehemaligen Parkterrasse den Charme der frühen 1970er Jahre und damit der Gründerjahre des Revierparks kurz vor der Stadtgrenze. Gleiches gilt für die Außenanlage mit Kart-Strecke und Eisenbahn. Das ist auch genauso gewollt. Hier hat der Ziegenmichel e.V. die Regie übernommen.
Und der Name steht bekanntlich – unter anderem – für Nachhaltigkeit. Das alte Mobiliar in der neuen, ebenerdigen Bücherei wurde aufgearbeitet, Holz geschliffen und gestrichen, Polster gereinigt, Wände und Fassade der Parkterrasse angestrichen. Das Café in der Kinderburg, über die alte, vertraute Terrasse zu erreichen, duftet nach frischen Kräutern, Kuchen, Brot und Gewürzen. Nicht zu vergessen: nach dem Aroma frischen Kaffees aus fairem Handel. Auch in der „Futterburg“ legten engagierte Helfer Hand an. Aus alt mach neu.
Ohne die Hilfe von Firmen
Nach dem Hof an der Eggermannstraße in Heßler und Kinderland im Nordsternpark haben Ziegenmichel-Vorsitzender Michael Lorenz und Team jetzt in der Feldmark den dritten Standort eröffnet. Das imaginäre Dreieck ist geschlossen. „Mit dem Hintergedanken, die Essener mitzunehmen“, sagte Lorenz am Rande der offiziellen Eröffnungsfeier am Donnerstag.
„Wir versuchen, für alle Familien in Gelsenkirchen da zu sein“, so Lorenz. Und so griff Ziegenmichel zu, als in der alten Parkterrasse lange nichts mehr passierte. „Wir haben Sponsoren gesucht und gefunden und wir haben recycelt“, erzählt Lorenz. Fünf Monate haben die Umbau- und Renovierungsarbeiten in Anspruch genommen – „und in dieser Zeit war nicht eine Firma hier tätig“.
Eröffnung lockte zahlreiche Besucher
Bei der Eröffnung am Donnerstagnachmittag herrschte fröhliches Besuchergedränge. Bevor Bürgermeisterin Gabriele Preuß das rote Band im Eingangsbereich des neuen-alten Cafés offiziell durchschnitt, gab’s noch launige Worte zum Einstand. Unter anderem von Stadtrat Dr. Manfred Beck, in seiner Eigenschaft als Sportdezernent und Schalke-Fan mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Stelle. Die Nachricht von Raúls Entscheidung, den S04 zu verlassen, hatte auch ihn längst erreicht. Wegen „la familia“ habe der Schalke-Star so entschieden, meinte Beck. „Hätte Raúl das hier gesehen, ich bin sicher, er hätte sich anders entschieden“, flachste Beck.
Für Ziegenmichel-Projektleiterin Stefanie Tietze und Vereinsvorstand Michael Lorenz gab’s später ein Geschenk mit Symbolcharakter: ein blühendes Apfelbäumchen als Zeichen fruchtbarer Zusammenarbeit mit dem Revierpark. Der auf Gesundheit setzt – wie die neue „Kinderburg“.