Gelsenkirchen. . Auf dem Schalker Trainingsgelände überwog am Donnerstagmorgen die Trauer. Kurz vor dem Trainingsstart um 10 Uhr hatte Stürmer Raúl angekündigt, seinen Vertrag bei den Königsblauen nicht zu verlängern. Für viele kam der Schritt aber nicht überraschend. „Da geht’s um Geld“, mutmaßen einige.
Sie nennen ihn mit Vornamen liebevoll „Señor“, er hat die königsblauen Herzen mit seinem spanischen Temperament im Sturm erobert: Stürmer Raúl hat die Weltklasse nach Schalke gebracht. Deswegen schmerzt die Ankündigung des 34-Jährigen, seinen Vertrag nicht zu verlängern, das Fan-Herz umso mehr.
Beim Training am Donnerstagmorgen ist die Stimmung der Fans vor allem eines: traurig. Erstaunlich ist, dass sich fast mehr Medienvertreter als Fans am Spielfeldrand eingefunden haben. Die Ankündigung kam vielleicht einfach zu plötzlich. Und das Wetter lockt auch nicht unbedingt nach draußen. Der bewölkte Himmel passt zur Gemütslage der meisten hier. Wenngleich die Ankündigung für viele nicht überraschend kommt. „Da geht es doch vor allem ums Geld. Wenn der wirklich nach Katar gehen sollte, können die ihm doch viel mehr zahlen als Schalke“, mutmaßt einer. Wirklich übel nehmen sie dem Spanier die Entscheidung nicht. „So einen Weltklasse-Spieler kriegen wir so schnell nicht wieder“, sagt ein Fan. Und ein kleines Mädchen im Raúl-Trikot lässt sich noch schnell ein Autogramm von ihrem Helden geben. Es wird eines seiner letzten an der Kurt-Schumacher-Straße sein.
Raul geht
Das sagen die Fans:
Enrico Czichowski: "So ist das Fußballgeschäft. Es gibt numal nur noch wenige, die Fußball spielen, weil sie Spaß daran haben. Raúl hat in Spanien keine Spielzeit mehr bekommen, da ist es doch schön, dass er nochmal in Deutschland gespielt hat."
Siglinde Beck: "Ich finde es schade, dass er geht. Er ist ist ein Spieler, der unheimlich tolle Stimmung macht. Sein Wesen finde ich sehr sympathisch. Aber Fußballer wollen eben aussorgen und ihren Lebensstandard bis ans Lebensende halten."
Martin Schiwy: "Natürlich ist es schade, dass Raúl Schalke verlässt, aber wer würde für 36 Millionen nicht für vier Jahre in die Wüste gehen? Da verzeihe ich ihm, dass er geht, denn er hat für Schalke tolle Leistungen gebracht."
Alfons Jantzen: "Wir sind traurig, dass er den Verein verlässt. Für die neue Saison ist das sicher ein großer Verlust. Er ist ein großer Sportsmann, da können sich viele andere Spieler in der Mannschaft eine Scheibe von abschneiden."