Gelsenkirchen.

Ubu ist ein mieser Typ. Seine Frau auch. Feige sind sie, verfressen und äußerst machtbesessen. Das fiese Duo beschließt, den König zu ermorden und selbst auf den Thron zu klettern. Der französische Autor Alfred Jarry schuf 1896 mit seinem Drama „König Ubu“ eine faszinierende Groteske, die der amerikanische Komponist Sidney Corbett nun in Töne umgesetzt hat. Wer Ubu persönlich kennenlernen möchte: Am Samstag, 14. April, betritt er die Bühne des Musiktheaters.

In einer echten Uraufführung. Das Musiktheater hat dem amerikanischen Notensetzer den Auftrag für dieses Werk erteilt. Der 51-jährige, in Chicago geborene Komponist, der zurzeit eine Professur in Mannheim inne hat und in Berlin lebt, war auf Anhieb begeistert: „Ich wäre allein nicht auf die Idee gekommen, den Ubu zu vertonen, fand es aber schon bald eine äußerst spannende Aufgabe.“

Außergewöhnliche Interpreten

Aber nicht nur das frisch vertonte Drama ist etwas ganz Besonderes, auch die Interpreten sind außergewöhnlich. Gespielt werden wird die musikalische Groteske vom MiR-Jugendsinfonieorchester, gesanglich begleitet vom Gelsenkirchener Kinderchor. Die vier Solo-Partien bestreiten Profis vom Musiktheater.

Der Komponist begleitet inzwischen fast täglich die Probenarbeiten im Opernhaus: „Ich fühle mich sehr wohl in dieser Stadt, sie erinnert mich an Detroit, wo ich lange gelebt habe. An beiden Orten kennen die Menschen die Härten des Lebens.“ Auch die Arbeit mit den 35 jungen Musikern im Alter zwischen 12 und 25 Jahren mache Freude: „Die Musik spielt sich durchaus schwer, und die Jugendlichen machen das toll.“

"Vor Ubu muss niemand Angst haben"

Zeitgenössische Musik schreckt das Publikum häufig schon im Vorfeld ab. „Vor Ubu aber muss niemand Angst haben, wenn er mit offenen Ohren zuhört“, beruhigt der Komponist. „Die Klänge sind eine Mischung aus Elisabethanischer Musik, Deep Purple und Bartok. Ich bringe hier alles ein, was ich je gehört habe.“ Und damit auch ein großes Stück von sich selbst: „Ich gebe hier viel von mir preis.“

Wer genau hinhört, wird in der Komposition viele Zitate erkennen: „Auch die sind Teil meiner Biografie.“ Was Corbett mit seiner Musik aber vor allem vermitteln will, ist die Schönheit des Klangs. An der literarischen Vorlage gefällt dem Komponisten, „dass sie die ganze menschliche Geschichte Revue passieren lässt“.

Irrwitzig, komisch und abgedreht

Regisseur Alexander von Pfeil strickte mit seinem Team noch eine Rahmenhandlung, entlehnt aus anderen Jarry-Texten. So beginnt die Gelsenkirchener Geschichte nun im Weltraum. In einer Maschine zur Erforschung der Zeit rasen die Besatzungsmitglieder Eins und Zwei durch den Kosmos. Und landen plötzlich in einem imaginären Polen, wo Vater und Mutter Ubu ihr Schreckensreich führen.

Irrwitzig, unglaublich komisch und abgedreht ist die Geschichte, aber auch so grausam und gruselig, dass den Zuschauern Angst und Bange werden kann.

Die Bühne von Piero Vinciguerra wird an ein fantastisches, cooles Raumschiff erinnern: „Eigentlich mutiert sogar der ganze Raum zur Bühne“, verrät der Bühnenbildner.

Den Raum mit Gesang erfüllen werden Almuth Herbst, Irina Simmes, Michael Dahmen und Hongjae Lim. Am Pult wird Clemens Jüngling stehen, der Kinderchor arbeitet unter der Leitung von Alfred Schulze-Aulenkamp.

Theaterfest im MiR

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Die Pret a porter Kostuemmodenschau
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Die Pret a porter Kostuemmodenschau
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Die Pret a porter Kostuemmodenschau
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Die Pret a porter Kostuemmodenschau
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Besucher auf dem Wissensparcours hinter der Buehne
Besucher auf dem Wissensparcours hinter der Buehne © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Besucher auf dem Wissensparcours hinter der Buehne
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Besucher auf dem Wissensparcours hinter der Buehne
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Besucher auf dem Wissensparcours hinter der Buehne
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Die Darstellerinnen Katrin Bewer und Karolin Hoffmann
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Saengerin Irena Simmes
Saengerin Irena Simmes © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Saengerin Irena Simmes
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Saengerin Almuth Herbst
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Blick ins Foyer
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Oeffentliche Probe der Oper Merlin im grossen Haus
Oeffentliche Probe der Oper Merlin im grossen Haus © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Oeffentliche Probe der Oper Merlin im grossen Haus
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Oeffentliche Probe der Oper Merlin im grossen Haus
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Oeffentliche Probe der Oper Merlin im grossen Haus
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Oeffentliche Probe der Oper Merlin im grossen Haus
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Oeffentliche Probe der Oper Merlin im grossen Haus
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Kinder basteln Musikinstrumente
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Linda Biewald schminkt Emily
Linda Biewald schminkt Emily © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Linda Biewald schminkt Emily
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Blick ins Ostfoyer
Blick ins Ostfoyer © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Das Trachtenorchester der neuen Philhamonie Westfalen
Das Trachtenorchester der neuen Philhamonie Westfalen © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Das Trachtenorchester der neuen Philhamonie Westfalen
Das Trachtenorchester der neuen Philhamonie Westfalen © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
OB Frank Baranowski
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Eine Besucherin durchstoebert die zum Verkauf stehenden Kostueme
Eine Besucherin durchstoebert die zum Verkauf stehenden Kostueme © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Besucher im grossen Haus
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Schuhe beim Kostuembasar
Schuhe beim Kostuembasar © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
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