Gelsenkirchen. In der Brust von Oberbürgermeister Frank Baranowski schlagen an Streiktagen wie diesen zwei Herzen. „Als Gewerkschaftschaftsmitglied verstehe ich das sehr gut und kann den Wunsch der Beschäftigten nachvollziehen.“
Als Oberbürgermeister aber ist Baranowskis Perspektive auch eine andere, „weil jeder Prozentpunkt Erhöhung für die Stadt ein Plus in Höhe von ungefähr einer Million Euro ausmacht“. Dieses Geld würde ja nicht irgendwo erwirtschaftet, wie in einem Unternehmen, sondern müsse am Ende der Steuerzahler tragen. Und: „Die Beamten auf Landesebene werden nachziehen“ – die des Bundes gehören zur Verhandlungsrunde.
In Gelsenkirchen gibt es derzeit in der Stadtverwaltung 2020 Beschäftigte, dazu kommen noch einmal 1127 Beamte, die sich am Dienstag nicht am Streik beteiligen durften. Nimmt man Gekita, Gelsendienste, Gelsenkanal und andere Bereiche hinzu, wächst die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst noch einmal um 2553 auf 4573. Die Zahl der Beamten beträgt über alle Bereiche hinweg 1160. In Summe also sind beim Konzern Stadtverwaltung Gelsenkirchen mit Stand 1. Februar 2012 5733 Mitarbeiter beschäftigt.
Georg Lunemann, Kämmerer und Personaldezernent, geht davon aus, dass die Arbeitgeber in der nächsten Woche zur Verhandlungsrunde ein Angebot abgeben werden. Ganz unvorbereitet treffe die Stadt die Lohnforderung nicht, sagte er. „Im Haushalt wird die Position jedes Jahr um ein Prozent fortgeschrieben.“ Spannend sei es, was der Abschluss für Auswirkungen auf Spar- und Sanierungskonzepte haben werde.
Müll-Leerung wird nicht nachgeholt
Bedingt durch den Warnstreik im öffentlichen Dienst sind am gestrigen Mittwoch, 7. März, die Abfallbehälter für Restmüll und Altpapier nicht geleert sowie Abholtermine für Sperrmüll und Elektrogroßgeräte nicht wahrgenommen worden. Gelsendienste erklärte, dass die Leerung der Restmüll- und Altpapierbehälter zeitnah auch nicht nachgeholt werden wird.
In diesem Zusammenhang bittet der Betrieb entsprechend alle Bürger, die Restmüllmengen, die bis zur nächsten regulären Leerung am Mittwoch, 14. März, anfallen und nicht mehr in die vorhandenen Restmüllbehälter passen, in Kunststoffsäcken bei der nächsten Leerung neben die Abfallbehälter zu stellen. Sie würden dann mitgenommen. In dringenden Ausnahmefällen können Restmüllmengen von den betroffenen Grundstücken bis einschließlich Dienstag, 13. März, an einem der beiden Gelsendienste-Wertstoffhöfe, Adenauerallee 115 und Junkerweg 51, kostenfrei abgegeben werden.
Schunkeln für mehr Lohn
Altpapier, das bis zur nächsten Leerung nicht in die vorhandenen blauen Tonnen passt, kann gebündelt neben die Behälter zur nächsten Leerung gelegt, in die Depotcontainer für Altpapier eingefüllt oder an einem der beiden Wertstoffhöfe von Gelsendienste kostenfrei abgegeben werden.
Die Grünabfallsammlung im Stadtteil Erle, Mühlbachstraße, wird am Donnerstag, 19. April, nachgeholt. Wie mit den für Mittwoch vergebenen Terminen für den Abtransport von Sperrmüll und Elektrogroßgeräten verfahren wird, werde noch geklärt, teilte Gelsendienste-Sprecherin Stefanie Genthe mit.
Für weitere Rückfragen steht das Call Center des Stadtbetriebes unter 954-20 zur Verfügung.