Gelsenkirchen.

Diese Art von „Doppelpack“ ist in Gelsenkirchen bisher einzigartig. Im Erdgeschoss die behindertengerecht gestaltete städtische Kindertageseinrichtung mit sechs Gruppen – zwei davon für Kinder unter drei Jahren –, eine Etage darüber die daran angedockten modernen Therapieräume sowie der Offene Jugendtreff des Bauvereins Falkenjugend. Der helle, lichtdurchflutete Neubau an der Rheinischen Straße, dem fröhlicher Schalker Nachwuchs seit einigen Tagen Leben einhaucht, wurde gestern offiziell eröffnet.

Rund 4,4 Millionen Euro stecken in Grundstück und Neubau. Geld, das ausgesprochen gut investiert worden sei, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski am Freitag. „Bildung hat in Gelsenkirchen Vorfahrt. Deshalb ist es besser, Geld in Bildung zu stecken als in Schlaglöcher.“ Die Schalker Versorgungsquote für die Drei- bis Sechsjährigen sei jetzt bei 100 Prozent, die Quote der U 3-Betreuungsplätze stieg im Stadtteil mit Eröffnung der neuen Kita und von 12 auf 21 Prozent. An die vielen Eltern und Großeltern gerichtet, die zur Einweihungsfeier gekommen waren, meinte der OB: „Sie sind hier in guten Händen. Das ist ein echtes Familienzentrum.“ Zwei Einrichtungen unter einem Dach, das sei ein guter Ansatz für die Zukunft. „Wir sind hier Untermieter, obwohl wir ja eigentlich Obermieter sind“, flachste Lothar Urban in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Bauvereins Falkenjugend, bevor er einen Scheck in Höhe von 1000 Euro von der Heinz Urban-Stiftung an Kita-Leiterin Christine Kellmann überreichte.

"Die Schalker sind da!"

Und dann war es endlich soweit. „Die Schalker sind da!“ rief die Kita-Chefin, als sich Lars Unnerstall und Christian Fuchs ihren Weg durch die Menge der großen und kleinen, jungen und alten Fans bahnten. „Wir arbeiten in Schalke, sie arbeiten auf Schalke“, begrüßte Christine Kellmann Außenverteidiger und Keeper des S04. Wenn der lange Lars Samstag Probleme mit den Armen hat, dann sicher, weil er wie sein Sportsfreund gefühlt über eine Stunde lang Autogramme schrieb, ein Kind für elterliche Erinnerungsfotos auf den Arm nahm, Autogramme schrieb, ein Kind hochhob ... Das Schalker-Duo legte allerdings auch einen gekonnten Kick am Spielgerät in der Turnhalle hin. Mitten drin Cem – und damit einer, der sich für den Besuch der Fußball-Profis sein eigenes blau-weißes Trikot übergezogen hatte.

Schalke Keeper Lars Unnerstall, heute 21 Lenze jung, kann sich an seinen eigenen Kindergarten auf dem Dickeberg in seiner Heimatstadt Ibbenbühren übrigens nur noch vage erinnern. „Modernisiert wurde der, glaube ich, als ich gegangen bin.“ Und schon schrieb er neue Autogramme.

Oben, bei den Falken, berichtete OT-Leiterin Lia Stein: „Wir haben das komplette Angebot mit rüber gebracht.“ Computer, Küche, Werkstatt, Töpfern und ... – alles bleibt.