Gelsenkirchen. Die Kita Königstraße ist als erstes „Haus der kleinen Forscher“ rezertifiziert worden. An acht Stationen wird experimentiert - mit Wasser, Sand, Strom, Luft und mehr.

Wer will fleißige Forscher seh’n? Der muss zu uns Kindern geh’n. – Die Kita Königstraße wurde jetzt als erste von 25 Kindertagesstätten in Gelsenkirchen als „Haus der kleinen Forscher“ rezertifiziert. Die Einrichtung war im November 2009 zum ersten Mal von der Berliner Stiftung ausgezeichnet worden.

Das „Haus der kleinen Forscher“ hat sich die frühkindliche Bildung im Bereich Naturwissenschaften, Technik und Mathematik auf die Fahne geschrieben. Umgesetzt wird das mit spielerischen Experimenten – natürlich unter Aufsicht. An insgesamt acht Stationen beschäftigen sich die Kinder ungezwungen etwa mit Wasser, Luft, Feuer, Energie, Licht und Strom. „Man kann aus allem schöpfen“, sagt Kita-Leiterin Bettina Schenk.

Es geht nicht um Wissen

„Alle zwei Jahre müssen wir uns zertifizieren lassen, um den Status ,Haus der kleinen Forscher’ zu behalten“, erklärt Petra Zemmrich, pädagogische Fachkraft in der Kita Königstraße. Sie wurde seinerzeit als erste Pädagogin vom Netzwerk der gleichnamigen Stiftung geschult. Inzwischen sind alle Erzieherinnen entsprechend geschult und nehmen zwei Mal pro Jahr an Weiterbildungen teil.

Die Koordinatorin des GeKita-Netzwerks „Kleine Forscher“, Doris Podraza, überreichte dem Team von der Königstraße am Dienstag die Folgeurkunde sowie eine Plakette. 165 Kinder – aufgeteilt in acht Gruppen – sind seit zwei Jahren an acht unterschiedlichen Forschungsstationen als Nachwuchswissenschaftler im Einsatz. „Es geht nicht um Wissen“, stellt Doris Podraza klar. Vielmehr gehe es in den Experimenten um Beobachten, Ausprobieren.

Freies Forschen wird gefördert

Am Dienstag etwa, erzählt Bettina Schenk, habe man draußen mit den Kindern dünne Eisplatten durch eine Lupe beobachtet, „um zu sehen, dass das nicht einfach klares Wasser ist, sondern dass sich beim Gefrieren Kristalle gebildet haben“. Erlebnisse wie diese seien „erste naturwissenschaftliche Erkenntnisse“.

„Die frühkindliche Entdeckungslust spüren wir jeden Tag“, berichtet Petra Zemmrich. „Bei uns in der Kita wächst bereits die zweite Forscher-Generation heran.“ Seitdem das Forschen in der Einrichtung zum Alltag gehöre, würde man beobachten, wie sich neben der Bildung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich, aber auch im Umgang mit Zahlen, die feinmotorischen Fähigkeiten der Kinder verbessern. Und dadurch würden schließlich auch die Sprach-, Lern- und Sozialkompetenzen intensiviert.

Zehn Experimente umfasst das Basis-Programm. Die Versuchsreihen werden aber von den Erziehern weiterentwickelt. Als Grundlage dienen Bücher und die Internetseite www.haus-der-kleinen-forscher.de. Auch wird versucht, die Eltern mit einzubeziehen. „Da entwickelt sich ganz viel raus. Das freie Forschen wird gefördert.“ Und das, so die Kita-Leiterin, sei doch verloren gegangen.