Gelsenkirchen. .
Wie riesige Rahmen lenken die Röhrenskulpturen des Bildhauers Friedrich Gräsel den Blick auf die Landschaft, die uns alltäglich begegnet – etwa am Bürgerplatz in Bismarck. Dort machen Gräsels silberne „Rahmen“ aus Edelstahl unter anderem die U-Bahnstation „Trinenkamp“ zu einem ungemalten Kunstwerk. Plötzlich entdeckt man hier Linien und Bildebenen, die dem Auge sonst beim hastigen Vorbeilaufen verborgen geblieben wären.
Das Prinzip des „Blickfangs“ funktioniert auch bei dem zweiten großen Werk Friedrich Gräsels, das seit 1997 den Südeingang des Nordsternparks markiert: Das „Europator“ setzt die Sichtachse der Allee bis zum Rhein-Herne-Kanal wirkungsvoll in Szene. Und dabei arbeitet der Bildhauer nicht einfach quadratisch, sondern bricht die geraden Linien seiner Skulpturen immer wieder auf, was den Werken eine ganz eigene Dynamik verschafft. Seine Spuren hat der Künstler, einst Kollege von Rolf Glasmeier und Ferdinand Spindel in der Künstlergruppe „B1“ übrigens nicht nur in seiner Heimatstadt Bochum und entlang der früheren „B1“ hinterlassen: auch in Heidelberg, Wiesbaden und Marl lassen sich seine Skulpturen finden.