Gelsenkirchen. . Stabwechsel bei der Commerzbank: Carsten Hoffmann leitet jetzt das Firmenkundengeschäft. Alfred Beykirch zieht’s nach zwölf Jahren in Gelsenkirchen in die Frankfurter Zentrale. Der 54-Jährige wird dort im Bereich Kreditmediation arbeiten.

42 war Alfred Beykirch, als er vor fast zwölf Jahren nach Gelsenkirchen kam. „Hier ist eigentlich alles erreicht für mich. Das Feld ist ganz gut bestellt“, sagt der bisherige Leiter der Regionalfiliale der Commerzbank, der letztes Jahr vor einer zukunftsweisenden Entscheidung stand: „Entweder machst du weiter oder wählst den Weg in eine neue Umgebung.“

Nun, Beykirch hat sich für Variante zwei entschieden. Ab Montag arbeitet er für seine Bank in Frankfurt. Neuer Leiter für das Firmenkundengeschäft ist Carsten Hoffmann. Auch er war noch 42, als er vor rund sechs Wochen den beruflichen Wechsel von Essen nach Gelsenkirchen vollzog. Der gebürtige Mülheimer, verheiratet und Vater dreier Kinder, war zehn Jahre im Mittelstandsgeschäft der Commerzbank tätig, zuletzt als Gruppenleiter der Firmenkundenbetreuung. Gelsenkirchen, der Kreis Recklinghausen und Herne „beackert“ die Bank vom Neumarkt 3 aus. Hier ist die – nach der Übernahme der Dresdner Bank – auf elf Mitarbeiter gewachsene Firmenkundenberatung konzentriert.

„Wir haben eine gute Akzeptanz am Markt“

„Gelsenkirchen ist deutlich stärker von produzierenden Betrieben geprägt als Essen“, findet Hoffmann. Und Gelsenkirchen, sagt Beykirch, „ist eine Stadt, in der die Firmen ganz klar kreditlastig sind. Die suchen Geld. Davon leben wir.“ Die Bänker-Basis, eben das Kreditgeschäft, findet Hoffmann, mache „den meisten Spaß, das ist das Salz in der Suppe.“

„Wir haben eine gute Akzeptanz am Markt“, glaubt Beykirch. Daran will Hoffmann anknüpfen, auch wenn er angesichts der Eurokrise nicht gerade ein leichtes Geschäftsjahr erwartet. Wobei: die Vorzeichen sind so schlecht nicht: „Die Firmen investieren, die Auftragsbücher sind gut gefüllt“, stellt Beykirch fest. Und: „Die Unternehmen sind anders aufgestellt. Sie haben aus der Krise 2008 gelernt.“ Die Zuwachsraten in der Region waren letztes Jahr bei der Commerzbank zweistellig. Hoffmann: „Es gibt keine Kreditklemme, es ist genügend Liquidität am Markt vorhanden“,

Adieu Firmenkundengeschäft vor Ort. Dem Bereich bleibt Beykirch aber treu. Er wird einer der Handvoll Kredit-Mediatoren seiner Bank. „Wir kümmern uns um die pikanten Fälle und stehen den Firmenkundenberatern zur Seite, wenn es um Kredithöhe oder Aufbereitung geht.“ Die Möglichkeit, schwierige Fälle in die „richtige Bahn zu lenken, liegt deutlich über 50 %“, schätzt der 54-Jährige Essener, den es nun in die Bankzentrale zieht – Zweitwohnsitz und Pendler-Leben inklusive.