Gelsenkirchen. . Nur wenige kennen die Geschichte vom Schalker Markt, Titelgeber eines Traditionsliedes auf Schalke, wirklich. Grund genug für Olivier Kruschinski, Geschäftsführer des Supporters Club, und seine Mitstreiter die “Schalker Meile“ ins Leben zu rufen. Die Meile soll Treffpunkt für möglichst viele Schalker werden.

"Kennst Du den Mythos vom Schalker Markt? Die Geschichte, die dort begann. . .“, singen bei jedem Spiel des FC Schalke 04 tausende Anhänger voller Stolz. „Aber nur viel zu wenige kennen den Mythos vom Schalker Markt wirklich“, sagt Olivier Kruschinski, Geschäftsführer des Supporters Club und meint damit die Kurt-Schumacher-Straße von der Berliner Brücke bis zur Glückauf-Kampfbahn.

Grund genug für ihn und seine Mitstreiter, die „Schalker Meile – Die Meile der Traditionen“ ins Leben zu rufen. „Der Verein ist jetzt aus verständlichen Gründen im Berger Feld angesiedelt, aber er kommt aus dem bekanntesten Stadtteil Deutschlands und die traditionsreiche Heimat wollen wir bewahren. Wir wollen die Schalker Meile wieder mit Leben füllen und sie zum Treffpunkt für möglichst viele Schalker vor den Spielen unserer Mannschaft machen“, so Kruschinski.

Finanzierung auch über Sonderedition der Knappenkarte

Erste sichtbare Früchte trägt die Idee seit Freitag. Zwei Schilder wurden aufgestellt, die die rund 800 Meter zwischen der Berliner Brücke und der Glückauf-Kampfbahn sichtbar als „Schalker Meile“ ausweisen. „Für uns als Verein ist es toll, dass wir solche Projekte nicht anstoßen müssen, sondern dass unsere Fans selbst kreativ sind und Eigeninitiative zeigen. Der Verein hat seine Zukunft im Berger Feld, aber seine Heimat am Schalker Markt und das wollen wir bewahren. Der Verein wird seinen Beitrag dazu leisten“, sagt Peter Peters, Geschäftsführer des FC Schalke.

Vor einem dreiviertel Jahr entstand die Idee, die Schilder aufzustellen. „Die Stadt stand der Idee sofort aufgeschlossen gegenüber, aber so ein Verfahren dauert nun mal etwas“, sagt Kruschinski. Knapp 6000 Euro hat das erste Projekt zur „Schalker Meile“ gekostet. Refinanziert werden soll das zum Teil durch den Verkauf einer Sonderedition der Knappenkarte, der Bezahlkarte für die Arena, mit dem Logo der Schalker Meile. Am Spieltag ist sie für 15 Euro im „Anno 1904“ an der Kurt-Schumacher-Straße 106 zu haben. „1000 Stück wird es davon geben. Echte Sammlerstücke also“, erklärt Kruschinski.

Illumination in Königsblau?

Die Schilder sollen aber nicht das einzige Projekt sein. „Die Leerstände sind ein Problem, das wir angehen wollen. Vielleicht gibt es eine Chance, sie zu nutzen. Außerdem haben wir schon angefragt, ob wir die Bogestra-Haltestelle in Schalker Meile umbenennen können. Das würde aber rund 20000 Euro kosten“, sagt Frank Orlowski vom Supporters Club. Weitere Ideen sind die Gestaltung der Brücke der A42 und die Illumination der Schalker Meile in königsblau in den Abendstunden.

Stadtdirektor Michael von der Mühlen lauschte den Ideen der kreativen Fans gespannt. „Ich freue mich, wenn Fans des FC Schalke diesen Stadtteil beleben wollen. Vor allem auch, dass sie die vielen Leerstände einbeziehen wollen. Was dem Stadtteil gut tut, das tut auch der ganzen Stadt gut“, so von der Mühlen.