Die Kulturhauptstadt Ruhr 2010 sucht 1500 freiwillige Helfer: Am Mittwoch wurde die entsprechende Anmelde-Datenbank auf der Internetseite www.ruhr2010.de freigeschaltet.
„Wo geht es hier zum Consol Theater?”, „Welcher Bus fährt zum Nordsternpark?” – Es wird viele Fragen geben, wenn im kommenden Jahr Veranstaltungen wie das „Pottfiction”-Festival, der „Day of Song” und die Aktion „Schachtzeichen” in Gelsenkirchen Besucher aus aller Welt anziehen.
Diesen Fragen wollen die Veranstalter von Ruhr 2010 nicht nur technische Informationssysteme, sondern auch persönliche ehrenamtliche Helfer zur Seite stellen. Gesucht werden freundliche Gelsenkirchener, die an den Bahnhöfen und in Besucherzentren die Kulturhauptstadt-Gäste freundlich begrüßen oder die bei der Organisation, der Technik oder bei der Kommunikation mithelfen.
Bei der Anmeldung in der Online-Datenbank kann man Interesse für die verschiedenen Aufgabenbereiche bekunden. Ganz neu ist die Idee der „Volonteers” (engl. für Freiwillige) natürlich nicht: Auch im WM-Jahr 2006 waren schon 1200 Ehrenamtliche allein in Gelsenkirchen im Einsatz, rund 1000 im Dienste der Fifa, weitere 180 für die Stadt. Einer dieser Volunteers, Jörg Lintermann (33), reiste damals sogar extra aus Köln ins hiesige Volunteers-Camp, um Fans aus aller Welt zu begrüßen und zu betreuen.
„Ich wollte mittendrin statt nur dabei sein, deshalb hatte ich mich ganz spontan als Volunteer gemeldet. Gelsenkirchen kannte ich vorher kaum, aber das war egal – wir sind geschult und zu den wichtigen Punkten der Stadt gefahren worden. So konnte ich den englischen Fans dann auch den Weg zum Fan-Fest und zur Zeche Consol weisen. Die ganze WM war für mich als Volunteer ein tolles Erlebnis, vor allem, weil die Leute alle so nett waren. Deshalb habe ich mich auch sofort danach als Volunteer für weitere Großveranstaltungen gemeldet. Und bei der Kulturhauptstadt bin ich vielleicht auch dabei”, erzählt der Mitarbeiter einer Landesbehörde lachend.
Geld bekommen die Ehrenamtlichen für ihre Mitarbeit nicht, für Verpflegung und gut sichtbare „Arbeitskleidung” wird jedoch gesorgt. Und die wird im Fall der Kulturhauptstadt hellblau. „Zusätzlich gibt es eine Faktentasche für jeden Volunteer”, erzählt Ruhr2010-Pressesprecher Marc Oliver Hänig. Eine offizielle Schulung soll die Freiwilligen im Vorfeld fit für ihren Einsatz machen. Die Veranstalter der Kulturhauptstadt lassen sich bei ihrem Volunteers-Programm übrigens von Stefanie Schulte vom DFB beraten. „Die schwärmt nach wie vor von den tollen Volunteers in Gelsenkirchen, die während der WM Einsatz gezeigt haben wie in kaum einer anderen Stadt”, so Hänig.
So ist es nicht verwunderlich, dass man hier auch diesmal die Nase vorn hat. Der Verein „Gelsenart” hat auf der Internetseite www.gelsenkirchen-2010.de ein Forum speziell für die Volunteers eingerichtet. „Wir möchten, dass die Leute sich untereinander austauschen können”, sagt Michael Dettmer von Gelsenart, der die Idee dazu hatte: „Ein solches Forum hat uns bislang gefehlt. Wir wollen nicht nur die Projekte von Ruhr 2010 beleuchten, sondern auch mal die Menschen hinter den Kulissen, die das Ganze möglich machen, in den Mittelpunkt stellen.”