Der Ruhrgebietsautor Frank Goosen diskutierte im stadt.bau.raum mit Arnd Zeigler und Bernd Matzkowski über fußballerisches Talent

Lesung und Autogrammstunde im WAZ LeserLaden mit Frank Goosen, 15.11.2008 Bochum, Foto: Karl Gatzmanga / WAZ
Lesung und Autogrammstunde im WAZ LeserLaden mit Frank Goosen, 15.11.2008 Bochum, Foto: Karl Gatzmanga / WAZ © WAZ

Das erste, was er sagt, als er die Bühne betritt, ist, dass er 24 Kilo abgenommen hat. Seinen Humor hat Autor und Kabarettist Frank Goosen dabei jedoch nicht verloren: „Ich werde immer wieder gefragt, ob ich mich jetzt besser fühle. Dann sage ich immer: Och, früher vorm Fernseher fünf Pullen Bier und Tüte Chips war auch schön.” – Aber das Hauptthema der zweiten Ausgabe von „Mit Schmackes - Goosen trifft elf Freunde” (diesmal im seltsam atmosphärelosen stadt.bau.raum) ist natürlich wieder der Fußball.

Ben Redelings, wie Frank Goosen auch Fan des VfL Bochum, Autor und Filmemacher (www.scudetto.de), soll ab sofort immer dabei sein und „diese Reihe multimedial aufwerten”, so Goosen. Leider streikt zwischendurch der Laptop, aber etliche witzige Fotos und Filme aus der schrägen Welt des runden Leders kann Redelings trotzdem beisteuern. Ein Highlight vielleicht das Bild eines Schulkindes im Bayern-Trikot, das mit deutlichem Abstand vom Rest seiner Schulklasse allein auf der Bank sitzt: „Bayern München-Fan zu sein, kann auch als Kind schon traumatisch sein”, kommentiert Redelings.

Als „Lokalmatador” erinnert Bernd Matzkowski an seinen Vater Paul, der von 1948 bis 1958 bei Schalke 04 Lizenzspieler war. „Als ich nach einem Jugendspiel meinen Vater fragte, wie ich denn gewesen sei, meinte der nur staubtrocken: Junge, mach lieber Abitur”, erklärt Bernd Matzkowski, warum er selbst kein Fußballprofi geworden sei. Die aktuelle Lage bei „seinem” FC Schalke 04 ordnet der Germanist folgendermaßen ein: „Ich sehe das Ganze auch auf der Ebene der griechischen Tragödie. Da lernt man Demut.”

Nicht ganz so demütig, aber auch etwas ratlos ob der mittelprächtigen Hinrunde seines Vereins Werder Bremen zeigt sich auch Journalist und TV-Moderator Arnd Zeigler („Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs”). Auf Goosens Frage, ob er als Sprecher im Weserstadion auch mal Kinder interviewen müsse, kontert Zeigler: „Ich musste ein paar Mal Ailton befragen, meinst du das?”

Der Abend hatte höchst amüsante Momente, besonders, wenn Frank Goosen oder Bernd Matzkowski ihre kabarettistischen Qualitäten bewiesen. Aber eine gewisse Konzeptlosigkeit und Zerfahrenheit der Diskussion ließ sich besonders nach der Pause nicht leugnen. Warten wir auf den nächsten Termin: Am 28. März trifft Goosen in der Kaue auf Kult-Moderator Manni Breuckmann.