Gelsenkirchen. Seinen Pass hatte er zum Glück nicht im Portmonee, dafür aber andere wichtige Papiere. Die Börse wurde einem in Kanada lebenden Gelsenkirchener jetzt bei einem Besuch in seiner Heimatstadt am hellichten Tag gestohlen. Er ist verzweifelt.

Er ist in seine Heimatstadt gekommen, um sich für ein paar Wochen um seinen kranken Bruder zu kümmern. Seinen Wohnsitz hat der 73-Jährige schon vor über 50 Jahren nach Kanada verlegt. Und ausgerechnet hier, mitten in Gelsenkirchen, wurde der Mann, der aus Angst vor kriminellen Repressalien anonym bleiben möchte, Opfer eines dreisten Diebstahls.

Vergangenen Mittwoch (31. August) ist es passiert. Um 11.45 Uhr. In der „Nordsee“-Filiale an der Bahnhofstraße. Hier hat er für sich und seinen Bruder ein Fischgericht bestellt. Zu diesem Zeitpunkt sei reger Betrieb im Laden gewesen.

„Ich hatte ein Tablett in der Hand und den 20-Euro-Schein, den mir mein Bruder gegeben hatte“, schildert der Wahl-Kanadier die Situation. „Mein Portmonee habe ich gar nicht benutzt.“ Das steckte in seiner rechten Hosentasche. Zurück am Tisch bemerkte der 73-Jährige dann plötzlich diese Leichtigkeit – das Portmonee war weg.

Ungewöhnlicher Diebstahl

„Es waren etwa 90 Euro drin“, sagt der Mann. Das Geld sei aber eher nebensächlich. Viel schlimmer für das Raubopfer: Kanadischer Führerschein und Kreditkarte, Krankenversicherungskarte sowie der Ausweis mit der Nummer seines Herzschrittmachers steckten ebenfalls in der Börse. Die „Nordsee“-Mitarbeiterinnen alarmierten die Polizei, die den Diebstahl aufnahm. Dabei, so der 73-Jährige, hätte ihm ein Beamter berichtet, dass Diebe für gewöhnlich nur das Geld nehmen und die gestohlenen Portmonees anschließend weg schmeißen würden.

Das ist nun die einzige Hoffnung, die dem verzweifelten Mann bleibt. Er bittet: „Wer mein Portmonee findet, möge es bitte zur Polizei bringen, damit ich meine Papiere wieder bekomme.“ Den Finder will er belohnen, Ehrensache.