Gelsenkirchen-Buer. .
Ungewöhnlicher Einsatz für Polizei und Feuerwehr in Gelsenkirchen-Buer. Sie mussten einen Patienten aus einer Praxis für Physiotherapie retten, der dort vergessen worden war.
Eigentlich sollte der Besuch einer Physiotherapie-Praxis am Goldbergplatz bei Rene Sowa für Entspannung sorgen. Doch am Donnerstag war das Gegenteil der Fall. Die Mitarbeiter der Praxis im ersten Obergeschoss vergaßen den jungen Mann und schlossen ihn ein.
Um halb sechs war Rene Sowa der letzte Patient. Wie schon zuvor erhielt er eine Wärmepackung die eigentlich eine Viertelstunde für Entspannung sorgen sollte. „Als dann nach einer halben Stunde noch immer keiner für die anstehende Massage kam, wurde ich misstrauisch. Ich habe dann geschaut, aber es war keiner mehr da“, berichtete Rene Sowa nach seiner Rettung.
Fast schon filmreife Rettung
Die war langwierig. Zunächst hatte sich der junge Mann hilfesuchend an die Polizei gewandt. Die versuchte, den Besitzer der Praxis telefonisch zu kontaktieren. „Aber es war niemand zu erreichen. Da hatten wir nicht mehr viele Möglichkeiten. Entweder den Schlüsseldienst oder die Feuerwehr“, so Polizeioberkommissar Daremöller. Nach längeren Überlegungen entschied man sich für die Feuerwehr, denn die Türen des Hauses waren massiv und der Einsatz eines Schlüsseldienstes hätte großen Schaden und somit hohe Kosten verursacht.
Nach über zwei Stunden „Gefangenschaft“ befreite die Feuerwehr Rene Sowa mit Hilfe der Drehleiter. Die Kosten für den Einsatz, so mutmaßten die Beamten, wird der Betreiber der Physiotherapie-Praxis tragen müssen.
Nach der Rettungsaktion konnten alle Beteiligten schnell wieder lachen. „So etwas erlebt man wirklich selten“, meinte Polizeioberkommissar Daremöller. Und Rene Sowa konnte nur noch ergänzen: „Das war fast schon filmreif.“