Gelsenkirchen.
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön: 250 Matrosen haben am Samstag an Bord des Passagierschiffs „Friedrich der Große“ den Rhein-Herne-Kanal unsicher gemacht. In diesem Fall war die Seefahrt der „Boattrip“ der Partykönige von „Bang Bang Gelsen“ und die Matrosen feierwütige junge Menschen. Wo sonst bei einer gemütlichen Rundfahrt Kaffee und Kuchen gereicht werden, sorgten DJs, laute Musik und Bier für prächtige Stimmung.
Bereits seit 2009 sorgen Florian Beisenbusch und Ben Küstner unter dem Namen „Bang Bang Gelsen“ mit ausgefallenen Partys in Gelsenkirchen für Furore. „Feiermäßig geht hier fast nichts, dagegen arbeiten wir an“, so Ben Küstner. Dafür haben die cleveren Studenten eine eigene Personengesellschaft, eine „GbR“, gegründet. Fachlich passt das „Partymachen“ bestens in den Vorlesungsplan: Küstner studiert Wirtschaftswissenschaften, Beisenbusch Jura.
Bang Bang Gelsen Party
In Zusammenarbeit mit dem städtischen Referat Kultur haben die zwei nun den „Boattrip“ organisiert, ein Jahr Vorbereitung stecken in der Veranstaltung. Mittlerweile hat sich eine treue Anhängerschaft gebildet, innerhalb weniger Tage war die Tour (Preis: 12 Euro) ausgebucht. Küstner: „Bereits zwei mal haben wir so eine Fahrt organisiert, allerdings mit kleineren Booten.“ Die Party auf dem Wasser wurde nun in das Ruhr-2010-Projekt „KulturKanal“ eingebettet.
Afterparty bis zum Sonnenaufgang
Zur Erinnerung an den Abend verewigte sich Graffiti-Künstler Beni Veltum mit einem großen „Bang Bang Gelsen“-Schriftzug in goldener Piratenschrift an der Mauer des Schiffsanlegers im Nordsternpark. Nachdem das Partyboot um 17 Uhr an der Kurt-Schumacher-Brücke die Leinen los gemacht hatte, legte es zur feierlichen „Übergabe“ des Graffitis um 20 Uhr in Horst an. Sieben Stunden Arbeit und über 30 Sprühdosen hatte Beni Veltum zuvor in das Erinnerungsgraffiti gesteckt. „Zum Glück sind wir pünktlich mit dem Eintreffen des Schiffs fertig geworden.“
Nachdem die Biervorräte eilig aufgefüllt wurden (drei Stunden reichten aus, um sie zu erschöpfen) und der ein oder andere Mutige den Sprung in den Kanal gewagt hatte, setzte die Meute die Fahrt zu ihrem Ziel fort.
Im Stadthafen traf die Schiffsbesatzung gegen 23 Uhr auf 200 Landratten, um dann gemeinsam die „Afterparty“ in einem eigens errichteten Zirkuszelt bis zum Sonnenaufgang zu feiern. So entsteht echtes Seemannsgarn.