Gelsenkirchen. . Die Zustimmung zum Schul-Kompromiss ist groß in Gelsenkirchen. Nur die Gruppe AUF findet, es handele sich um einen faulen Kompromiss.
Der in Düsseldorf gefundene Schul-Kompromiss findet bei der Stadt, den Grünen und dem Bürger-Bündnis (BBG) Zustimmung. AUF Gelsenkirchen hält die Lösung für einen faulen Kompromiss.
Das sagt die Stadt
Der Kompromiss eröffne Städten und Gemeinden mehr Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer Schulangebote, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung. Die neue Sekundarschule sei überall dort eine Alternative, wo sowohl Haupt- als auch Realschulen bei den Anmeldezahlen schwächeln und Eltern eine solche Schule ausdrücklich wünschten. Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck: „Die Einigung ermöglicht der Realschule an der St. Michael Straße und der Hauptschule am Eppmannsweg, den von den Schulkonferenzen beschlossenen Weg weiterzugehen und zum nächsten Anmeldetermin als fusionierte Sekundarschule anzutreten. Damit kann in Hassel eine Schule gegründet werden, die den direkten Weg zu allen Abschlüssen bietet.“
Das sagen die Grünen
Paul Humann, Bildungspolitischer Sprecher der Grünen, stellt fest, dass man über den Kompromiss erleichtert sein könne und dass für einige Zeit die Schule nun hoffentlich aus dem parteipolitischen Streit herausgehalten werde. „Trotzdem hinterlässt der Kompromiss einen bitteren Nachgeschmack. Die CDU hat sich mit ihrer Linie, jeden bildungspolitischen Fortschritt auszubremsen, weitgehend durchgesetzt.“ Das längere gemeinsame Lernen werde auf die Jahrgänge 5 und 6 beschränkt, die Dreigliedrigkeit feiere ab Klasse 7 fröhliche Urständ. Humann: „Und warum darf die Sekundarschule keine eigene Oberstufe haben, auch da nicht, wo es sich auf Grund der örtlichen Gegebenheiten anböte?“
Das sagt die BBG
Für die BBG begrüßt die Fraktionsvorsitzende Marion Strohmeier den Schulkonsens, der den Fortbestand von Realschulen und Gymnasien vorsehe, Schließungsabsichten ausschließe und Rechtssicherheit herstelle. „Was bestmögliches Lernen angeht, das die schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Barbara Filthaus, für Gelsenkirchen im Mittelpunkt sieht, begrüßen wir das“, so Strohmeier. Auch das Bürger-Bündnis wolle bestmögliches Lernen an Gelsenkirchener Schulen, man sei aber im Gegensatz zu Filthaus der Meinung, dass es das schon gegeben habe.
Das sagt AUF
Für AUF äußerte sich Anna Bartholomé, sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Bildung: „Den von der Landesregierung gemeinsam mit der CDU gefeierten Schulkompromiss mit der Einführung einer Sekundarschule halte ich für einen faulen Kompromiss.“ AUF trete für eine echte Gemeinschaftsschule als Ganztagsschule bis zur 10. Klasse ein, in der alle Kinder gleichermaßen gefordert und gefördert würden – unabhängig von ihrer Herkunft.