Gelsenkirchen.

Früher war alles besser? Sicherlich nicht. Aber manches schon. Wer sich selbst ein Bild machen will, wie die Stadt in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten ihr Gesicht verändert hat, dem sei ein Blick in das neue Buch „Zeitsprünge. Gelsenkirchen“ empfohlen, das Autor Hubert Kurowski vor wenigen Tagen auf den Markt gebracht hat.

Manches Make-up ist sicherlich gelungen, manche Schönheitsoperation aber auch deutlich schief gelaufen. Herbert Kurowski (62) gilt als profunder Kenner seiner Heimatstadt. Der Schulleiter im Ruhestand, Sohn einer Erler Bergmannsfamilie, setzt sich schon seit seinem Studium mit der Geografie und der Geschichte Gelsenkirchens auseinander, sammelt seit über 40 Jahren alte Postkarten.

Aha- und Oho-Effekte

Für sein nunmehr siebtes Buch, erschienen im Sutton-Verlag, griff Kurowski tief in seinen großen Fundus, zog Aufnahmen unter anderem vom alten Hauptbahnhof, von der Alten Post, der Zeche Hibernia oder des Königlichen Amtsgerichts in Buer hervor. Martin Kurowski, der 25-jährige Sohn des Autors und Heimatforschers, machte sich außerdem mit der Kamera auf die Pirsch, um die alten Szenen aus gleicher und vergleichender Perspektive festzuhalten.

Historische Bilder der Zechen in Gelsenkirchen-Nord

Zeche Westerholt: Fördergerüst und Schachthalle 2 vor der Zerstörung 1944/45.
Zeche Westerholt: Fördergerüst und Schachthalle 2 vor der Zerstörung 1944/45.
Zeche Westerholt, undatierte Luftaufnahme.
Zeche Westerholt, undatierte Luftaufnahme.
Zeche Westerholt: Abteufgerüst Westerholt 1 und 2 im Jahr 1908.
Zeche Westerholt: Abteufgerüst Westerholt 1 und 2 im Jahr 1908.
Zeche Westerholt: Das Portal im Jahr 1936.
Zeche Westerholt: Das Portal im Jahr 1936.
Bergwerk Westerholt: Ansicht der Kokerei, undatierte Aufnahme.
Bergwerk Westerholt: Ansicht der Kokerei, undatierte Aufnahme.
Zeche Westerholt: Ansicht von 1926 aus der Luft.
Zeche Westerholt: Ansicht von 1926 aus der Luft.
Die Abteufmannschaft von Schacht Westerholt 1 im Jahre 1908.
Die Abteufmannschaft von Schacht Westerholt 1 im Jahre 1908. © privat
Aufnahme der Zeche Scholven, entstanden um 1960.
Aufnahme der Zeche Scholven, entstanden um 1960.
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven.
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven.
Historisches Leserfoto Zeche Scholven, rechts Paul Weber, aufgenommen am 30.12.1949.
Historisches Leserfoto Zeche Scholven, rechts Paul Weber, aufgenommen am 30.12.1949. © WAZ
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven.
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven.
Aufnahme der Zeche Scholven aus dem Jahr 1922.
Aufnahme der Zeche Scholven aus dem Jahr 1922.
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven.
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven. © Bergbauarchiv Bochum
Gruppenbild im Eingang der Zeche Scholven, entstanden um 1929. Foto: Stiftung Industriedenkmalpflege
Gruppenbild im Eingang der Zeche Scholven, entstanden um 1929. Foto: Stiftung Industriedenkmalpflege © WAZ
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse. Das Bild entstand um 1915.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse. Das Bild entstand um 1915.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse. Zu sehen ist der Eingang Ewaldstraße (vorn Ewald 4). Das Bild entstand um 1960.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse. Zu sehen ist der Eingang Ewaldstraße (vorn Ewald 4). Das Bild entstand um 1960.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Eine Postkarte mit Ansichten von Gelsenkirchen-Buer-Resse und Zeche Ewald; undatiert.
Eine Postkarte mit Ansichten von Gelsenkirchen-Buer-Resse und Zeche Ewald; undatiert.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse um 1915; vorn zu sehen ist die Ewaldstraße mit der Zechenmauer.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse um 1915; vorn zu sehen ist die Ewaldstraße mit der Zechenmauer.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; zu sehen ist der Eingang Ewaldstraße. Das Bild entstand um 1905.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; zu sehen ist der Eingang Ewaldstraße. Das Bild entstand um 1905.
Zeche Graf Bismarck, Standort Frankampstraße, Schächte 3 und 5; das Foto zeigt den Zustand von 1915 und entstammt dem Archiv von Hubert Kurowski.
Zeche Graf Bismarck, Standort Frankampstraße, Schächte 3 und 5; das Foto zeigt den Zustand von 1915 und entstammt dem Archiv von Hubert Kurowski. © WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck, Schacht 2. Das Bild stammt von 1958. Das Foto stammt aus dem Archiv von Hubert Kurowski.
Die Zeche Graf Bismarck, Schacht 2. Das Bild stammt von 1958. Das Foto stammt aus dem Archiv von Hubert Kurowski. © WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck (Standort 2,6,9 Auguststraße) um 1955.
Die Zeche Graf Bismarck (Standort 2,6,9 Auguststraße) um 1955. © WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck, Schacht 3 an der Frankampstraße, abgeteuft im Jahr 1894.  Im Bild: Franz Settelmann (2.v.r.), der Uropa von Hubert Kurowski, aus dessen Archiv diese Aufnahme stammt.
Die Zeche Graf Bismarck, Schacht 3 an der Frankampstraße, abgeteuft im Jahr 1894. Im Bild: Franz Settelmann (2.v.r.), der Uropa von Hubert Kurowski, aus dessen Archiv diese Aufnahme stammt. © WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck, im Bild die Schachtanlage 7/8 im Emscherbruch, Wiedehopfstraße. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1918.
Die Zeche Graf Bismarck, im Bild die Schachtanlage 7/8 im Emscherbruch, Wiedehopfstraße. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1918. © WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck um 1935.
Die Zeche Graf Bismarck um 1935. © WAZ FotoPool
Die Cranger Straße am 19. Februar 1966: Demo gegen die Stilleguing der Zeche Graf Bismarck. Foto aus dem Archiv von Hubert Kurowski.
Die Cranger Straße am 19. Februar 1966: Demo gegen die Stilleguing der Zeche Graf Bismarck. Foto aus dem Archiv von Hubert Kurowski. © WAZ FotoPool
Graf Zeppelin über der Zeche Hugo im Jahr 1933.
Graf Zeppelin über der Zeche Hugo im Jahr 1933. © privat
Ein Bild aus der Zeit der Besetzung Buers (1923): französische und belgische Truppen auf Zeche Hugo.
Ein Bild aus der Zeit der Besetzung Buers (1923): französische und belgische Truppen auf Zeche Hugo. © WAZ WAZ
Ein Luftbild der Zeche Hugo vom 22.08.1999. Foto: Hans Blossey
Ein Luftbild der Zeche Hugo vom 22.08.1999. Foto: Hans Blossey
Mannschaft der Zeche Hugo, 1913.
Mannschaft der Zeche Hugo, 1913.
Zeichung der Zeche Hugo in Buer, um 1880.
Zeichung der Zeche Hugo in Buer, um 1880.
Hugo Honigmann, Gründer der Zeche Hugo (undatierte Aufnahme).
Hugo Honigmann, Gründer der Zeche Hugo (undatierte Aufnahme).
Historische Aufnahme der Zeche Bergmannsglück mit Pixmühle und Haus Uhlenbrock in Buer. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1910.
Historische Aufnahme der Zeche Bergmannsglück mit Pixmühle und Haus Uhlenbrock in Buer. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1910. © WAZ FotoPool
Die Zeche Bergmannsglück um 1908.
Die Zeche Bergmannsglück um 1908. © privat
Eine alte Ansicht Zeche Bergmannsglück mit der Zufahrt Uhlenbrock. Der Haupteinangang liegt weiter oben (undatiert).
Eine alte Ansicht Zeche Bergmannsglück mit der Zufahrt Uhlenbrock. Der Haupteinangang liegt weiter oben (undatiert). © Fremdbild
Die Zeche Bergmannsglück Anfang der 50er Jahre. Zu sehen sind Schacht 1 und 2 und der Eisenbahnanschluss.
Die Zeche Bergmannsglück Anfang der 50er Jahre. Zu sehen sind Schacht 1 und 2 und der Eisenbahnanschluss.
Zeche Bergmannsglück: Die  Fördertürme von Schacht 1 und 2 Anfang der 1950er Jahre.
Zeche Bergmannsglück: Die Fördertürme von Schacht 1 und 2 Anfang der 1950er Jahre.
Zeche Bergmannsglück: historische Dampfmaschine von 1911. Das Foto stammt aus den 50er Jahren.
Zeche Bergmannsglück: historische Dampfmaschine von 1911. Das Foto stammt aus den 50er Jahren.
Zeche Bergmannsglück: Blick durch die Seilbscheibe von Schacht 2 auf Schacht 1.
Zeche Bergmannsglück: Blick durch die Seilbscheibe von Schacht 2 auf Schacht 1.
Zeche Bergmannsglück: die Torhäuser; rechts zu sehen ist das Lohnbüro, links die Kantine, hinten die Waschkaue. Dahinter befindet sich Schacht 1. Die Aufnahme stammt vom Anfang der 20er Jahre.
Zeche Bergmannsglück: die Torhäuser; rechts zu sehen ist das Lohnbüro, links die Kantine, hinten die Waschkaue. Dahinter befindet sich Schacht 1. Die Aufnahme stammt vom Anfang der 20er Jahre.
Eine historische Aufnahme der Zeche Nordstern aus dem Jahr 1958.
Eine historische Aufnahme der Zeche Nordstern aus dem Jahr 1958. © Fremdbild
Zeche Nordstern, undatierte Aufnahme.
Zeche Nordstern, undatierte Aufnahme. © Fremdbild
Zeche Nordstern, zu sehen ist die erste Zechenkolonie in Horst, um 1870.
Zeche Nordstern, zu sehen ist die erste Zechenkolonie in Horst, um 1870. © Fremdbild
Zeche Nordstern, Eisenbahnanschluss, um 1870.
Zeche Nordstern, Eisenbahnanschluss, um 1870. © Fremdbild
Mannschaft auf der Zechen Nordstern im Jahr 1897.
Mannschaft auf der Zechen Nordstern im Jahr 1897. © Fremdbild
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Entstanden sind Bildpaare, die auf 96 Seiten für Überraschungen, für Aha- und Oho-Effekte, für jede Menge Gelegenheiten zum Erinnern und Entdecken sorgen. Was der Autor selbst besonders spannend an dem neuen Projekt fand: „Bei der Gegenüberstellungen entdeckte ich an vielen Stellen einen großen Wandel, es gibt aber auch Ecken, die sich erstaunlich wenig verändert haben.“

Bilderpaare veranschaulichen den Wandel

Über 40 bislang weitgehend unveröffentlichte Bilderpaare veranschaulichen den Wandel der Stadt zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert. besonders anschaulich wird der Wandel der Industriekulisse. Die Zeche Rheinelbe z.B. ist mit einem Foto aus dem Jahre 1923 vertreten, vier Jahre bevor der Pütt dicht machte. Heute ist dort der Wissenschaftspark angesiedelt.

Das Buch erinnert auch an die Ausstellungshalle Wildenbruchplatz, die 1925 eingeweiht wurde. Ein Teil der Konstruktion fiel 1944 im Bombenhagel in Schutt und Asche, der Rest wurde aus Luftschutzgründen abgerissen. Heute ist am gleichen Ort die Polizei zu Hause.

Gelsenkirchen ist immer noch eine lebenswerte Stadt

Auch am Freizeitbereich nagte der Zahn der Zeit. Das Freibad Grimberg ist nur noch als Foto vorhanden. Es gibt aber auch Gutes, das geblieben ist: Das historische Foto vom Rathaus Buer unterscheidet sich kaum von der aktuellen Aufnahme.

Historische Bilder zeigen alte Ansichten von Gelsenkirchen-Buer

Der Altmarkt in Buer um 1900 - Blickrichtung Mariemnstraße.
Der Altmarkt in Buer um 1900 - Blickrichtung Mariemnstraße. © privat
Der Hedwigplatz im Erler Süden um 1910.
Der Hedwigplatz im Erler Süden um 1910. © privat
Der Resser Markt mit Pauluskirche und Jubiläumsbrunnen um 1927.
Der Resser Markt mit Pauluskirche und Jubiläumsbrunnen um 1927. © privat
Die Hochstraße Ecke Hagenstraße, die rechts abgeht,  mit dem Gasthaus Zur Börse (li.) um 1900.
Die Hochstraße Ecke Hagenstraße, die rechts abgeht, mit dem Gasthaus Zur Börse (li.) um 1900. © privat
Goldbergplatz in den  20er Jahren mit Blick in die Essener Straße, heute Horster Straße.
Goldbergplatz in den 20er Jahren mit Blick in die Essener Straße, heute Horster Straße. © Fremdbild
Der Goldbergplatz mit Blickrichtung Cranger Straße rechts und Goldbergstraße (links) im Jahr 1934.
Der Goldbergplatz mit Blickrichtung Cranger Straße rechts und Goldbergstraße (links) im Jahr 1934. © privat
Ein Foto aus Bülse? Das fragt Leserin Irmgard Schütz. Wer kennt den Laden
Ein Foto aus Bülse? Das fragt Leserin Irmgard Schütz. Wer kennt den Laden "Eintracht" und weiß, wo er war. Bitte melden unter Telefon 0209/93092-26. © Fremdbild
Die Cranger Straße in Höhe des Gasthauses Seifen kurz vor Buer-Mitte - fotografiert am 21. Juni 1901.
Die Cranger Straße in Höhe des Gasthauses Seifen kurz vor Buer-Mitte - fotografiert am 21. Juni 1901. © Fremdbild
Schienenbau auf der Cranger Straße in Höhe der Middelicher Straße im Jahr 1912.
Schienenbau auf der Cranger Straße in Höhe der Middelicher Straße im Jahr 1912. © privat
Das St.-Marien-Hospital Buer um 1909.
Das St.-Marien-Hospital Buer um 1909. © privat
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Eine Stadt im Wandel der Zeit. Der Autor lädt zu einem Spaziergang ein, mit einer positiven Grundstimmung: „Anders als Auswärtige es oft sehen, ist Gelsenkirchen für die Einheimischen immer noch eine liebenswerte und lebenswerte Stadt - trotz vieler Probleme und Schwierigkeiten.“ Wandel und Kontinuität seien gute Beispiele für die vorhandene Lebensqualität.