Gelsenkirchen. Ein Katzenhasser treibt sein Unwesen rund um die Schwindtstraße in Gelsenkirchen-Mitte. Mindestens zwei Mal ist hier die Katze Puppa des Ehepaars Voswinkel bei ihren nächtlichen Streifzügen angeschossen worden. Wer dahinter steckt, bleibt ein Rätsel.

Die Luftgewehr-Kugel bewahrt Reiner Voswinkel (63) in einem Plastikröhrchen auf. „Vier Zentimeter tief hat das Diabologeschoss im Fleisch gesteckt“, sagt das Herrchen von Puppa, dem zwölfjährigen Siam-Mix, und schüttelt dabei das besagte Projektil vor seinen Augen hin und her. „Einen Zentimeter näher am Darm und sie wäre gestorben.“ Auf die weiße Katze ist bei einem ihrer Streifzüge durch die Nachbarschaft geschossen worden. Und das nicht zum ersten Mal.

„Der Schütze muss nah dran gestanden oder ein dolles Luftgewehr haben“, vermutet Reiner Voswinkel, der sich ein bisschen mit Luftgewehren auskennt. Sonst hätte das Projektil nicht so tief in das Hinterbein eindringen können. Puppa musste vom Tierarzt operiert werden. 210 Euro hat das die Voswinkels gekostet.

Beweise gibt es bisher nicht

Das Ehepaar ist sicher, dass auf ihre Katze jetzt schon zum mindestens dritten Mal geschossen worden ist. Schon einmal habe der Siam-Dame nämlich eine Luftgewehrkugel entfernt werden müssen. Und erst im März hat Puppa nach einem Streifschuss ihr linkes Auge verloren, nehmen die Besitzer an. Da beliefen sich die Tierarzt-Kosten sogar auf 700 Euro. „Das vermuten wir, weil sie vorher auch schon beschossen worden ist“, begründet Sibylle Voswinkel ihren grausigen Verdacht.

Eine Nachbarin habe dem Ehepaar aus der Schwindstraße erzählt, dass sie frühmorgens schon öfters Geräusche gehört habe, die einem Luftgewehr zuzuordnen seien, nämlich „ein Ploppen“. Und die verschwundene Katze einer anderen Nachbarin sei nach drei Tagen tot aufgefunden worden. Auch hier vermuten die Voswinkels eine Gewalttat. Beweise dafür gibt es allerdings nicht.

Sie hatte keine Feinde

Puppa muss jetzt eine Halskrause tragen, damit sie die genähte Wunde an ihrem linken Hinterbein nicht aufbeißt. Direkt neben dem Schwanz hatte der Luftgewehrschütze das Tier getroffen. „Das ist eine Katze, die immer überall hingeht. Was soll man machen?“, fragt sich Sibylle Voswinkel. Aber mit dem großzügigen Auslauf ist es jetzt erstmal vorbei. Sonst ist Puppa immer in einem Radius von 500 Metern herumgestreunt, „hauptsächlich Richtung Stadtgarten“.

Jetzt muss sie bei den anderen beiden Stubentigern bleiben, denen der Auslauf im Garten reicht. Puppa bleibt jetzt im Haus - und maunzt vor der Terrassentür. „Ihr fehlt die Freiheit“, sagt Frauchen. Feinde habe Puppa nicht gehabt. „Unsere Katze wird hier überall in der Nachbarschaft gefüttert. Die lieben sie heiß und innig“, weiß Sibylle Voswinkel. Wohl nicht jeder...