Gelsenkirchen. Die Kostüme sind das Wichtigste im Karneval - besonders für die Kleinen. Doch wer sich in Dino, Löwe oder Prinzessin verwandeln will, muss die richtigen Schminktechniken kennen. Jennifer Siegmund gibt Schminktipps für bunte Kindergesichter.

Karneval: Das sind Kamelle, Konfetti und bunte Kostüme, aber auch farbenfroh bemalte Gesichter. Besonders die kleinen Jecken freuen sich darauf, ein paar Stunden lang in eine andere Rolle zu schlüpfen. Aus kleinen Mädchen werden mutige Squaws und liebreizende Prinzessinnen und aus kleinen Jungen werden furchterregende Freibeuter und gesetzlose Gangster.

Für alle Kinder, die noch nicht wissen was sie zu Karneval werden wollen, hat Jennifer Siegmund ein paar Schminktipps zusammengestellt. Siegmund ist Erzieherin in der Kindertagesstätte Ovellackerweg. Für die WAZ hat sie drei Kinder aus der Mäusegruppe geschminkt. Bevor sie anfängt, stellt sich Siegmund ihre Schminkutensilien bereit: Aqua-Farben, flüssigen Glitzer, ein Glas mit Wasser, Make-up-Schwämmchen und verschieden dicke Schminkpinsel.

Luca wird ein Dinosaurier

Als Erster wird der sechsjährigen Luca verwandelt und zwar in einen Dinosaurier. Dafür trägt Siegmund die Grundierung auf. Dazu tunkt sie das Schwämmchen ins Wasser, wringt es aus und tupft hellgrüne Farbe damit auf und verteilt sie über Lucas Gesicht verteilt. Nebenbei gibt sie Profi-Tipps: „Ich passe immer auf, dass ich nicht zu dicht ans Auge rangehe. Das mögen Kinder nämlich gar nicht.“ Dann ist der Dino-Stirnkamm dran. Dafür trägt die Erzieherin in gleichmäßigen Abständen ein dunkleres grün auf die Stirn auf. Dann nimmt sie einen schmalen Pinsel mit schwarzer Farbe und zeichnet damit die Konturen. Für die kleinen Hörner auf der Stirn und die Stoßzähne nimmt sie ebenfalls einen dünnen Pinsel, aber mit weißer Farbe. Schließlich werden Dino-Stoßzähne und Lucas Nasenflügel schwarz umrandet und auf die Nase kommt etwas weiße Farbe. Noch ein paar türkise Querstreifen in den Stirnkamm und türkise Streifen an die Seite und fertig ist der Dino.

Leon wird ein Tiger

Leon (6) folgt als Zweiter. Aus ihm soll ein Tiger werden. Auch bei ihm beginnt Jennifer Siegmund mit der Grundierung. Dieses Mal mit gelber Farbe. Allerdings wird sie nicht im ganzen Gesicht verteilt, sondern von der Nase als Mittelpunkt ausgehend, x-förmig aufgetragen. Außerdem kommt auch auf das Kinn noch gelbe Farbe. Auf die Partie zwischen Mund und Nase kommt weiße Schminke. Die freigebliebenen Flächen werden orange geschminkt. Für die buschigen Tiger-Augenbrauen, die sie mit einem filigranen Pinsel zeichnet, braucht die Erzieherin eine ruhige Hand. Leons Nasenspitze und Lippen werden ebenfalls schwarz geschminkt – mit dem Pinsel. Für das typische Katzengesicht macht Siegmund auf der weißen Fläche unterhalb der Nase Punkte, zieht einen geraden schwarzen Strich von der Nasenmitte zum Mund hinunter und malt die Schnurrbarthaare. Natürlich dürfen auch die Tigerstreifen nicht fehlen – also kommen noch braune, gelbe und orange Pinselstriche an den Gesichtsrand. Und schon ist Leon klar als Tiger zu erkennen.

Lisa wird zur Prinzessin

Schließlich ist Lisa (5) an der Reihe. Am Rosenmontag geht sie als Pippi Langstrumpf, aber heute ist sie eine kleine Prinzessin. Auch bei ihr beginnt Sigmund mit der Grundierung. Dafür trägt sie mit einem Schwämmchen lindgrüne Farbe – hellgrün geht auch – auf Wangen, Schläfen und Stirn auf. Dann zeichnet sie die Krone. Zunächst mit einem dünnen Pinsel und gelber Farbe die Konturen. Die Flächen füllt sie ebenfalls mit gelber Farbe, nimmt dazu aber einen dickeren Pinsel. Als nächstes sind die Blumen dran – zwei auf jeder Gesichtshälfte und eine auf der Krone auf der Stirn. Dabei beginnt die Erzieherin mit der dunkleren Farbe – rot. Anschließend werden die Blümchen mit Pink noch einmal nachgezeichnet. Genauso geht es bei den Ranken: erst das dunkle grün, dann das hellere. Die Konturen von Krone und Blumen werden mit einem braunen Pinsel noch mal nachgezogen. Die Lippen werden pink geschminkt – auch das geht mit Wasserfarbe und Pinsel. Und schließlich folgt noch das I-Tüpfelchen, auf das Lisa schon die ganze Zeit gewartet hat: der flüssige Glitzer. Den trägt die Erzieherin ebenfalls mit einem Pinsel auf – auf die Blumen und natürlich auf die königlichen Lippen.