Gelsenkirchen.. Die FDP hat die langjährige Parteichefin und amtierende Stadtverordnete Anne Schürmann (60) zur Ehrenvorsitzenden gekürt. Dafür war eigens eine Änderung in der Parteisatzung vorgenommen worden.

Die FDP ist so frei: Bei einer Außentemperatur von 4 Grad führten die Liberalen am Sonntag im Industrie-Club ihren „Frühlingsempfang“ durch. So richtig warm ums Herz wurde es zumindest FDP-Mitgliedern beim Höhepunkt der Veranstaltung: die Kür Anne Schürmanns zur Ehrenvorsitzenden.

„Sie hat das Schiff in schwierigen Zeiten über Wasser und auf Kurs behalten. Wir sind ihr zu großem Dank verpflichtet“, begründete FDP-Chef und MdB Marco Buschmann die (einstimmige) Entscheidung. Die Erlerin hatte von 1989 bis 2002 an der Spitze des Kreisverbandes gestanden und ist heute noch immer in Rat und Bezirksvertretung Nord aktiv.

Für Auszeichnung Satzung geändert

Die sichtlich gerührte Politikerin bedankte sich für diese Auszeichnung, für die die FDP eigens die Satzung geändert hat. Sie habe es in den 90er Jahren niemals für möglich gehalten, dass sie in ihrer aktiven Zeit mit der FDP in Fraktionsstärke im Rat vertreten ist und dass ein Gelsenkirchener den Sprung in den Bundestag schafft: „Das ist so wie das Wunder von Bern.“

Anne Schürmann versäumte es aber auch nicht, sich zu bedanken: bei Parteifreunden, bei der Familie und auch bei (der inzwischen aus der FDP ausgetretenen) Sybilla Kölling, die fünf Jahre lang die Liberalen im Rat als Einzelkämpferin vertreten hatte.

Otto Fricke als Gastredner

Hauptredner des Empfangs waren Buschmann und Gast Otto Fricke (46), parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion. Sie sprachen vor allem die „großen“ Themen in Land, Bund und Europa an. Bei aller selbst auferlegten Zurückhaltung konnte sich Buschmann Attacken auf die Haushaltspolitik des Landes nicht verkneifen. Die Kommunalpolitik streifte der Kreisvorsitzende nur am Rande und eher oberflächlich.

Fricke räumte vor rund 100 Zuhörern (darunter Vertreter von CDU, Grünen und BIG) ein, dass die FDP auch Fehler gemacht habe. Aber: Man müsse nach vorne schauen, sagt der Krefelder. Und in der Tat: Die Außentemperatur war zum Ende des Frühlingsempfangs auf 6 Grad gestiegen. Und Stunden später schickte sich die FDP in Hamburg an, den Sprung in die Bürgerschaft zu schaffen.

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