Gelsenkirchen. . Das Maritim investiert nach dem guten Kulturhauptstadtjahr in eine neue Wellness-Oase. Auch für ältere Menschen wird einiges Getan. Die Barrierefreiheit steht bei Renovierungen von Bädern im Mittelpunkt - denn sie wird wichtiger für Hotels.
Blau-weiß hat im Maritim ausgedient. Zumindest rund um den Pool und im Saunabereich. Was nicht als Abgesang auf einen ortsansässigen (und wirtschaftlich wichtigen) Fußballclub zu verstehen sein dürfte, sondern mehr mit gestalterischer Neuausrichtung zu tun hat.
Beige-rot-Töne sollen künftig dominieren, Terrakotta wird Einzug halten, mediterraner Landhausstil verdrängt die Optik der 90er. Das Hotel möbelt seine Wellness-Oase neu auf. Und nicht nur das. Nach und nach ist das Maritim-Hochhaus mit den 222 Zimmern und Suiten immer mal wieder Baustelle. Langfristig sollen ganze Etagen neu eingerichtet werden.
Trockenbauer haben die Wände für den künftigen Saunabereich gesetzt, ein Maler tilgt die blauen Quadrate auf der Deckenverkleidung und tüncht Beige über. Installateure ziehen Leitungen, die bald neue Schwallbrausen und Toilettenanlagen mit Wasser versorgen sollen. Mittendrin im Gewühl: Hoteldirektor Walter Chytra. „Die Sauna musste unbedingt neu gemacht werden. Auch die Duschanlagen waren überaltert, Böden und Abläufe waren kaputt.“
600.000 Euro in neue Wellness-Oase investiert
Deshalb jetzt der Rundumschlag nicht nur am 8 x 13 Meter großen Schwimmbecken. 600 000 € investiert das Maritim, davon 180 000 € in den Badbereich und 30 000 € in die Parkplatztechnik. Der Löwenanteil wird für die Liftanlagen verbaut. Drei Gäste- und zwei Service-Aufzüge erhalten nach und nach bis in den Mai für über 300 000 € neue Technik und Steuerungsanlagen. Die Bedienfelder sollen künftig auch für Blinde ohne Hilfe zu nutzen sein.
Mitte Januar wurde der Bad-betrieb beendet, bis Mitte März soll der Bereich fertig sein. Von Bewohnern der benachbarten Residenz wird die Wellness-Anlage mit genutzt, im Haus ist zudem „Shiaroma“ Anlaufstelle für die Beauty-Fraktion, zudem finden Fitness- und Wassergymnastikkurse im Becken statt. „Wir sind ganz gut ausgelastet.“ Dass Hotelgäste in der von 6 bis 22 Uhr durchaus üppig bemessenen Badezeit eintauchen, ist eher die Ausnahme. Statistisch, weiß Chytra, nutzen „gerade mal 5 Prozent solch ein Angebot.“
Barrierefreiheit als Aushängeschild
Zunehmend wichtig fürs Hotelgeschäft wird Barrierefreiheit. Chytra fährt hoch in die 9. von 15 Etagen. Zimmer 909 ist neuester Standard – mit ebenerdiger Dusche, mit Halterungen und Ausstattung auch für Rollstuhlfahrer. Nach dem Muster sollen weitere Bäder umgebaut werden.
„Solche Nischen zu besetzen“, sagt Chytra, werde immer wichtiger. Wobei der Direktor das letzte Jahr durchaus zu den erfolgreichen zählt. „Ruhr 2010 war schon der Bringer, viele Künstler waren hier untergebracht, dann der Day of Song und auch die Eröffnung der Eishockey-WM in Gelsenkirchen, das hat sich alles sehr positiv ausgewirkt“. Über 40.000 Übernachtungen wurden im Maritim registriert. Für 2011/2012 setzt Walter Chytra auf Schalke. „Es wäre schade, wenn die Mannschaft nicht international spielt.“ Auch fürs lokale Hotel-Geschäft.