Gelsenkirchen.

Der "Tatort" soll zurück ins Ruhgebiet. Warum eigentlich nicht nach Gelsenkirchen? Zusammen mit Vertretern aus Verwaltung, Politik, Polizei und Kultur macht die sich die WAZ Gedanken - und sucht nach dem besten Ermittler.

Das Ruhrgebiet soll wieder einen Tatort-Kommissar bekommen! So hat es ARD-Vorsitzende Monika Piel verkündet. Und warum soll der Schimanski-Nachfolger eigentlich künftig nicht in Gelsenkirchen auf Täterjagd gehen?!

Tatort ist Pflichtprogramm

Die WAZ hat die Ermittlungen aufgenommen und mit Vertretern von Verwaltung, Politik, Polizei und Kultur gesprochen. Die zentrale Frage: Welche Kommissare passen zu Gelsenkirchen? Konrad Kordts ist bereits (Polizeihaupt-)Kommissar in Gelsenkirchen. Und bei der Frage nach seinen künftigen „Kollegen“ muss er nicht lange überlegen: „Schalke-Fan Peter Lohmeyer und Armin Rohde – auch wenn der eher nach Bochum passt“, sagt der Polizeisprecher. Der Tatort (zum DerWesten-Spezial) gehöre für ihn sonntags „zum Pflichtprogramm“, bekennt er. Seine Favoriten: die „Münsteraner“ Axel Prahl und Jan-Josef Liefers.

Drehbuch muss Ruhrgebiets-Kenner schreiben

Der Schauspieler Ulrich Penquitt teilt diese Einschätzung. Und wer käme für den buerschen Tatort-Anhänger („der Krimi ist sonntags gesetzt“) in Gelsenkirchen in Frage? „Ich!“ Sagt Penquitt. Immerhin habe er vor 15 Jahren in einem Studentenfilm einen Kommissar gespielt ... . Im Ernst: Peter Lohmeyer und den zurzeit in Leipzig (mit Simone Thomalla) ermittelnde Martin Wuttke – ein gebürtiger Gelsenkirchener – würden passen, findet er. Aaaber: „Viel wichtiger als die Besetzung ist das Drehbuch“, sagt Penquitt. Das sollte von einem Ruhrgebiets-Kenner geschrieben werden, damit nicht die üblichen Ruhrpott-Klischees präsentiert würden – so wie bei der ZDF-Gala im Musiktheater zur Kulturhauptstadt.

Blau-weißes Blut. Diese Voraussetzung müsste ein Gelsenkirchen-Kommissar für OB Frank Baranowski erfüllen. Deshalb kann es für den bekennenden Tatort-Anhänger auch nur ein Ermittlerduo geben: „Peter Lohmeyer und Simone Thomalla.“ Die Grünen-Stadtverordnete und Autobahnpolizistin Irene Mihalic hat dagegen eher Armin Rohde auf der Rechnung: „Ein Super-Schauspieler“, schwärmt sie. „Schön wäre ja auch eine Kommissarin“, fügt sie hinzu. Eine geeignete Schauspielerin falle ihr aber nicht ein.

Sechs Kandidaten zur Auswahl

Und auch Dirk Maischak und seine Mitstreiter vom Gelsenkirchener Theater Preziosa stehen vor diesem Dilemma. Auf zwei Männer haben sie sich aber einigen können: Peter Lohmeyer und Manfred Lehmann – „der hat eine sehr markante Stimme“, so Maischak.

Fazit: Vier Nennungen für Lohmeyer, zweimal Rohde, jeweils einmal Thomalla, Wuttke und Lehmann. Und einen hat die WAZ noch: Rolf Dennemann! Der Gelsenkirchener Schauspieler und Regisseur, der inzwischen in Dortmund wirkt, hat bereits in zahlreichen Filmen u.a. von Adolf Winkelmann den „Ruhri“ gegeben – wenn auch in der Regel eher die kaputten Typen. Aber spätestens seit Schimanski ist ja auch das kein Problem mehr.