Gelsenkirchen. .

Zum Märchenland wird Gelsenkirchen im Herbst. An 50 Tagen verwandelt sich die Stadt an 33 Erzählorten in eine Welt aus geheimnisvollen Sagen, spannenden Geschichten und romantischen Märchen.

Es wird märchenhaft in Gelsenkirchen, zwei Monate lang. Doch bevor die Stadt ihr Programm vorstellte, stellte André Wülfing vom Consol-Theater erst die Teilnehmer der Pressekonferenz mit OB Baranowski an der Spitze auf die Probe. Es ging um die Tugend des Zuhörens, die viele bereits verloren haben. Der Profi-Erzähler machte es den Zuhörern dabei leicht. Schließlich war es eine spannende Geschichte, in der eine einfache Schafhirtin mit List und Klugheit zur Ehefrau des Zaren wurde.

Im September und Oktober können Erwachsene und Kinder beweisen, dass sie doch noch zuhören können. An 50 Tagen verwandelt sich die Stadt an 33 Erzählorten in eine Welt aus geheimnisvollen Sagen, spannenden Geschichten und romantischen Märchen. Über 200 Märchentanten und -onkel aus vielen Ländern tauchen in die Traumwelt ein.

Frank Baranowski sieht Märchen als Brücke zur Kultur anderer Länder. Sie seien eine intime Form der Kulturpräsentation, die keine Barrieren kennt. Natürlich sei er glücklich, dass Gelsenkirchen als Märchenstandort seine Bürger zum Mitlachen und Träumen einladen kann. Dabei kann auch der OB in der nächsten Woche sein Talent als Märchenerzähler testen. Er ist dabei, wenn Eltern, Lehrer, Erzieher Märchenbücher in Kindertagesstätten und Schulen aufklappen. In der Märchenlesewoche können Kinder die spannenden Geschichten auf deutsch und in der Originalsprache verfolgen.

Hans Joachim Siebel, der das Konzept erstellte, glaubt, dass die Veranstaltungen alle „sagenhaften“ Darstellungsformen aus vielen Ländern abdeckt. Auf dem Heinrich-König-Platz steht der geheimnisvolle Koffer voller Grimmscher Märchen, in der Flora werden die Geschichten „Im Reich der Schlangenkönigin“ musikalisch auf deutsch und türkisch erzählt. Und dass es auch Spannendes aus dem Ruhrgebiet zu erzählen gibt, darüber weiß Dirk Sondermann mehr. In seinem sagenhaften Ruhrgebiet spielt auch Gelsenkirchen eine Hauptrolle. Für grenzenloses Seemannsgarn steht Peter Glass, der auf dem Märchenschiff auf dem Kanal am Nordsternpark eine Fantasiereise unternimmt.

Zwischen dem 23. August und 22. Oktober wollen die Geschichtenerzähler ihre Zuhörer in Altenheimen, Kulturzentren, Bibliotheken in die Märchenwelt entführen. Besondere Spannung ist wohl garantiert, wenn es im Polizeipräsidium um die Aufklärung beim „Tatort Märchen“ geht oder im Musiktheater ein gefräßiges Buchmonster zum Hauptdarsteller wird. Info: maerchen.gelsenkirchen.de