Gelsenkirchen. .
In der letzten Woche des Jahres ist die Gelsenkirchener Verwaltung fast komplett im Urlaub, um Geld zu sparen. Ein Zwangsurlaub - aber: Die Resonanz bei den Mitarbeitern, berichtet der städtische „Personalchef“ Theo Wagner, war durchweg positiv.
Verwaiste Amtsstuben, leere Rathausflure, verschlossene Gebäude: Die Stadtverwaltung schickt sich in der letzten Woche des Jahres vom 27. bis 31. Dezember fast komplett selbst in den Urlaub. Bürokratie-Betriebsferien im Dienste des Sparens.
Der fünftägige „Zwangsurlaub“, der in der Jahresurlaubsplanung der Stadtbediensteten einkalkuliert wurde, gilt für die Kernverwaltung mit knapp 3300 Beschäftigten. Wichtige Dienste und Bürgerservice-Einrichtungen werden Notdienste einrichten. Nicht betroffen sind natürlich Gelsendienste etwa mit ihrem Winterdienst und die Müllabfuhr oder die städtischen Alteneinrichtungen. Bis zu 1,7 Mio Euro lassen sich dadurch einsparen. Andere Städte wie Dortmund hatten ihre Mitarbeiter schon Weihnachten 2009 in den Urlaub geschickt.
Schon zu Jahresbeginn angeordnet
Schon Anfang des Jahres hatte Oberbürgermeister Frank Baranowski, der selbst die Zeit traditionell für einen Urlaub nutzt, in einem Schreiben an alle Mitarbeiter zunächst für dieses Jahr die Betriebsferien angeordnet. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Zeit zwischen den Feiertagen ebenso zahlreich wie gerne genutzt wird, um außerhalb des Dienstalltags einige Tage zu entspannen“, hatte Baranowski in dem Schreiben den Urlaub „zwischen den Jahren“ schmackhaft gemacht.
Die Resonanz bei den Mitarbeitern, berichtet der städtische „Personalchef“ Theo Wagner, war durchweg positiv. Unter zehn Prozent der Stadtbediensteten, schätzt er, werden in der Betriebsferienzeit Notdienste machen müssen. Wegen der erfahrungsgemäß hohen Nachfrage hat die Kfz-Zulassungsstelle an der Wildenbruchstraße vom 27. bis 29. Dezember von 8 bis 15 Uhr und am 30. Dezember von 8 bis 12.30 Uhr geöffnet. Da es sich um einen Notdienst handelt, können längere Wartezeiten nicht ausgeschlossen werden. Die Führerscheinstelle bleibt dagegen geschlossen.
Und wie spart die Stadt? Mit den Betriebsferien können die bilanztechnischen Rückstellungen für Resturlaube oder Überstunden, die den Haushalt belasten, reduziert werden. Dazu kommen Energieeinsparungen, wenn Gebäude komplett geschlossen werden. Und das sind dann mit den Feiertagen gleich neun Tage, an denen z.B. die Heizung heruntergedreht wird und das Licht aus bleibt.