Gelsenkirchen.
Was macht ein U-Boot am Rhein-Herne-Kanal? Eine berechtigte und eine spannende Frage, die am 18. Dezember beantwortet werden soll. Denn dann wird im Nordsternpark das Kulturhauptstadtjahr mit einem großen Finale verabschiedet.
Am 18. Dezember ist es soweit: Dann wird unter dem ehemaligen Förderturm im Nordsternpark das Kulturhauptstadtjahr mit einem großen Finale verabschiedet. Und gleichzeitig soll die nächste Dekade des „Wandels durch Kultur“ eingeläutet werden. Regie bei der rund zweistündigen Show führt, wie schon bei der Eröffnungsfeier auf Zollverein, Gil Mehmert.
Auf einer großen Leinwand, erläutert 2010-Programmkoordinator Jürgen Fischer, werden noch einmal „die bewegten Bilder des Jahres gezeigt“. Die bewegten Bilder, und die bewegenden. „Mehmert ist gerade dabei, diese Bilder auszuwählen. Es geht um große Momente, um große Gefühle und um unvergessene Orte.“
Best-of-Dokumentation
Das, was seit dem 9. Januar in der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet passiert und abgelichtet worden ist, soll aber nicht einfach nur als Best-of-Dokumentation projiziert werden. „Zeichner und Grafiker“, sagt Fischer, „werden das Material neu gestalten – so etwa im Stil von ,Yellow Submarine’“.
Eine Led-Leinwand auf dem Dach des ehemaligen Zeichengebäudes (der THS-Zen trale) soll die Schiffs-Anmutung noch verstärken.
Ein U-Boot braucht für seine Schifffahrt durchs Jahr natürliche eine Mannschaft, und die setzt sich aus dem Live-Ensemble zusammen. Viele Akrobaten gehören dazu, eine Brass-Band spielt, und angeheuert hat mit Theo Bleckmann, der seit einiger Zeit in New York lebt und arbeitet, auch einer der besten deutschen Jazz-Sänger.
Frei zugänglich
5000 Zuschauer können auf der abgesperrten Veranstaltungsfläche vor dem Zechengebäude das finale Fest, bei dem auch Live-Schaltungen zu parellelen Feiern im Duisburger Innenhafen, im Dortmunder „U“ und auf Zollverein vorgesehen sind, unmittelbar erleben; nur für diesen Bereich ist ein Ticket (5 Euro; erhältlich an allen Vorverkaufsstellen) erforderlich. „Aus Sicherheitsgründen mussten wir hier die Zuschauerzahl begrenzen.“
Doch der Nordsternpark, von dem aus man auch die Show verfolgen kann, ist natürlich frei zugänglich. Am Amphitheater wird zudem eine große Public-Viewing-Station eingerichtet: Dort wird auch das Fernsehprogramm gezeigt, dass der WDR ab 17.15 Uhr live ausstrahlt.
Das große Finale – das bewusst nicht als 2010-Abschluss deklariert ist, weil die Kulturhauptstadt zwar geht, die Kulturmetropole aber bleibt – beginnt um 16.30 Uhr. Der WDR überträgt bis 18.30 Uhr, dann klingt das Fest allmählich aus. Fischer schätzt, dass gegen 19, 19.30 Uhr alle Besucher das Gelände verlassen haben. Dann werden auch die Straßen wieder frei sein. „Wir haben extra so geplant“, witzelt Fischer, „dass dann die Zuschauer des Spiels Schalke gegen Köln schon weg sind“.