2009 wäre der Künstler Paul Sawitzki 70 Jahre alt geworden, doch ein Herzinfarkt beendete sein Leben vorzeitig. Die Werkstatt in Buer widmet dem Künstler nun eine ganze Reihe von Aktionen, die an das Leben und Schaffen von Sawitzki erinnern sollen.

„Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Jahre”, hat der Künstler Paul Sawitzki einst gesagt. Im Jahr 1985 beendete ein Herzinfarkt sein Leben, da war er gerade 46 Jahre alt.

2009 wäre Sawitzki 70 geworden – und zu diesem Anlass veranstaltet „Die Werkstatt” in Buer einen ganzen Monat lang Aktionen: „Wir nennen es die Paul-Sawitzki-Festspielwochen”, sagt Wolfgang Ullrich von der Werkstatt lachend. Gemeinsam mit Harald Lange hat er im Nachlass des Künstlers gegraben und sehr vielseitige Arbeiten ausfindig gemacht, die nun die Wände an der Hagenstraße 34 schmücken. "Der Himmel über Gelsenkirchen _ Gedächtnisausstellung zum 70. Geburtstag" ist die Werkschau überschrieben.

Tuschezeichnungen sind dabei, bebilderte Briefe und jene plakativen Arbeiten mit politischen Texten, für die Sawitzki so berühmt und berüchtigt war. Wolfgang Ullrich, der den Künstler einst zufällig in einer buerschen Kneipe kennenlernte, hat zudem aus dem Stadtarchiv und seinem eigenen Foto-Fundus Erinnerungsstücke zusammengetragen. Viele bekannte Gesichter lassen sich dabei entdecken. Erinnert wird natürlich auch an die legendäre „Mantelfabrik”, die Sawitzki gemeinsam mit Heiko Richter zum alternativen Treffpunkt einer ganzen Künstlergeneration machte. Zur Vernissage der Sawitzki-Geburtstags-Ausstellung lädt die Werkstatt am 9. Oktober um 19 Uhr.

Am Sonntag, 11. Oktober, wird um 11 Uhr eine Verkaufsausstellung mit Werken diverser Künstler im Alfred-Schmidt-Haus (Bergmannsglückstraße 42) eröffnet. Bis zum 1. November kann sie jeweils sonntags von 10 bis 12.30 Uhr besucht werden. Mit dem Erlös der Kunst-Verkäufe soll ein neuer „Mantelfabrik-Förderpreis für junge Kunst” finanziert werden, verrät Wolfgang Ullrich.

Am 16. Oktober liest Markus Kiefer ab 19.30 Uhr in der Werkstatt aus Briefen und Texten des Künstlers, Dietmar Schmahl spielt dazu Saxophon.

Die Sawitzki-Reihe endet am 23. Oktober mit einer Diskussion über „Kunst und Kultur in Gelsenkirchen: 1970-1985 - Wo stehen wir heute?”: Dann hat Wolfgang Ullrich ab 19.30 Uhr Hans-Jörg Loskill und Peter Rose, den ehemaligen Kulturdezernenten der Stadt, zu Gast. Der Eintritt ist frei, die Reihe wird vom MiR-Kulturcent gesponsert.