Gelsenkirchen. .
Wenn die Schalker am Samstag nach dem letzten Saison-Heimspiel gegen Werder Bremen (hoffentlich) als Sieger vom Platz gehen und von der Meisterschaft träumen, geht’s für die Veltins-Arena gleich ran an die nächste Meisterschaft, an die Eishockey-Weltmeisterschaft gar.
Rasen raus, Eis rein: 76 152 Zuschauer machen am Freitag, 7. Mai, beim Auftaktspiel der Eishockey-WM den Fußball-Tempel eine knappe Woche später zum größten Eisstadion der Welt.„Nach dem Abpfiff geht es sofort los. Die Jungs werden rund um die Uhr arbeiten“, erwartet der Chef-Manager der Arena-Betriebsgesellschaft Rüdiger Mengede. Schon am Donnerstag sollen schließlich die Kufen-Cracks aus den USA und aus Deutschland auf der Eisfläche trainieren können. Wie das Eis ins Stadion kommt, ist dabei geheime Kommandosache: „Da lässt sich die österreichische Firma nicht in die Karten gucken. Die Türen müssen zu bleiben“, berichtet Mengede. Allein satte 50 000 Euro Strom kostet das eiskalte Spielfeld, 500 000 Euro die Miete für die Extra-Tribünen im Innenraum mit zusätzlichen 14 500 Plätzen.
Da wird der schlittschuhtaugliche Belag von den Kabinen zum Spielfeld zum Klacks. Gleiches gilt für die vom Weltverband geforderten Eiswürfel-Bereiter: Nicht für Cocktails, sondern zur Kühlung bei Body-Checks. 1,2 Millionen Euro lässt sich der Eishockeyverband den WM-Paukenschlag in der Arena kosten, für den es eigens eine Ausnahmegenehmigung geben musste. Denn nach den WM-Regularien darf das Turnier eigentlich nur an zwei Spielorten (Köln und Mannheim) ausgetragen werden. Aber Gelsenkirchen soll den fulminanten Startschuss geben.
„Die werden um ihr Leben rennen. Das wird gigantisch“
Über 76 000 Puck-Fans in der ausverkauften Veltins-Arena: Das wird Rekord, kommt ins Guinness-Buch der Rekorde. „Die werden um ihr Leben rennen. Das wird gigantisch“, ist sich Mengede sicher. Das glaubt auch Eishockey-Bundestrainer Uwe Krupp, der jüngst zu Papier gab: „Vor einer solchen Kulisse und noch dazu bei einer WM vor eigenem Publikum zu spielen, ist doch der Traum eines jeden Eishockeyspielers, das erlebst du nur einmal in deiner Karriere. Das gibt jedem auf dem Eis einen extra Schub Motivation.“
Aus ganz Deutschland pilgern die Eishockey-Fans zum spektakulären Auftakt der WM nach Gelsenkirchen, hunderte Millionen Menschen sitzen am 7. Mai auf dem Globus vor den Bildschirmen, wenn die kleine schwarze Scheibe ab 20.15 Uhr übers Eis fliegt. Schon ab 14 Uhr steigt die große Einstimmungsparty vor dem Stadion mit Bühnen-Programm. Dort können die Fans auch auf Restkarten hoffen, falls abends Plätze unbesetzt bleiben sollten. Denn die Hütte soll für den Weltrekord auf jeden Fall voll werden.
Schon tags drauf, am 8. Mai, ist wieder Fußballalltag, mit kalten Füßen und heißen Herzen: Wenn Schalke in Mainz am letzten Spielsamstag weiter um den Titel spielen kann, wird flugs der große Videowürfel zum Public-Viewing eingeschaltet.