Gelsenkirchen..
Im Fall der seit Anfang Juni vermissten Annette L. aus Gelsenkirchen-Buer verdichten sich die Indizien, dass der Ehemann etwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte. Mehr als 150 Hinweise gingen bei der Polizei ein.
Eine Einsatzhundertschaft, berittene Polizisten und Hunde werden am Donnerstag erneut großräumig das Waldgebiet in der Haard absuchen, in dem der ausgebrannte Wagen der vermissten Annette L. am 25. Juni gefunden wurde.
Seit die Staatsanwaltschaft und die Mordkommission vor einigen Tagen die Bevölkerung um gezielte Mithilfe baten, gingen bei der Essener Polizei zahlreiche Anrufe ein. Insgesamt mehr als 150 telefonischen Hinweisen gehen die Fahnder inzwischen nach – vor allem zu abgelegten Matratzen und dem lange verschwundenen Mercedes-Viano der vierfachen Mutter aus Buer. Ihr Mann meldete die 44-Jährige seit dem 2. Juni vermisst. Doch scheint Annette L. bereits Ende Mai letztmalig lebend von Dritten gesehen worden zu sein.
Die Matratzen aus
dem Ehebett gefunden
In der beschlagnahmten Wohnung der Familie wurden im Ehebett vermutlich um den 30. Mai die Matratzen ausgetauscht. An einer Halde im Norden Gelsenkirchens entdeckten Anwohner Reste von zwei verbrannten Matrazen. „Kriminaltechnische Untersuchungen führten nun zu dem Nachweis, dass diese Matratzen zweifelsfrei aus dem Haus der Familie L. stammen“, so Polizeisprecher Peter Elke.
Auch wurde der schwarze Viano von Zeugen in den späten Abendstunden des 7. Juni – also mindestens fünf Tage nach dem mysteriösen Verschwinden von Annette L. – im Emscherbruch auf der Wiedehopfstraße gesehen.
„Die Indizienkette gegen den Ehemann der Vermissten verdichtet sich ständig weiter“, so Michael Weskamp, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter der Essener Mordkommission. „Es fehlen allerdings Hinweise, die uns zu Frau L. führen.“ Dirk. L., der Mann der Vermissten, unterhielt ohne Wissen seiner Familie eine Zweitwohnung. Der 43-Jährige soll zudem eine Freundin haben. Die Vernehmung des Gelsenkirchener Polizisten ergab zunehmende Widersprüche.