Gelsenkirchen-Schalke-Nord. Die Werksschließung des Automobil-Zulieferers ZF in Schalke-Nord fällt weniger drastisch aus als erwartet. Eine Abteilung besteht fort.

Die Werksschließung in Gelsenkirchener ist beschlossene Sache. Lange war aber nicht klar, wie der Sozialtarifvertrag aussehen wird, auf den sich beide Verhandlungspartner zu einigen versuchten. Jetzt haben der Konzern ZF und der Betriebsrat einen Interessensausgleich beschlossen. Das gab der Automobil-Zulieferer jetzt bekannt.

Der Interessensausgleich legt fest, wann die in Gelsenkirchen gefertigten Produkte nach und nach an andere ZF-Standorte verlagert werden beziehungsweise auslaufen, um die Produktion im Werk an der Freiligrathstraße wie geplant bis zum 31. Dezember dieses Jahres schrittweise herunterzufahren und stillzulegen. Details dazu wurden aber nicht bekannt gegeben.

Beide Seiten haben sich aber auch auf einen Sozialplan verständigt. Er beinhaltet Wahloptionen für die betroffenen Mitarbeiter für ein Abfindungsprogramm, den Übergang in eine Transfergesellschaft oder Altersteilzeit-Modelle. Gewerkschaftsangaben zufolge liegen die Abfindung von langjährigen Fachkräften im sechsstelligen Bereich, also im Bereich von 100.000 Euro.

Technologiezentrum von Automobil-Konzern ZF bleibt in Gelsenkirchen erhalten - 150 Arbeitsplätze gerettet

Die gute Nachricht: Das Technologiezentrum am Standort Gelsenkirchen bleibt für mindestens vier Jahre nach Auslaufen der Produktion erhalten. Damit sind die dort rund angesiedelten 150 Arbeitsplätze und Mitarbeitenden vorerst gerettet. Die Entwicklungsabteilung braucht nach Konzernangaben sogar noch Verstärkung, die rund 20 zusätzlichen Arbeitsplätze werden mit von der Schließung betroffenen Kräften besetzt - auch dies ist ein Teil der getroffenen Vereinbarung. Zudem wird allen aktuellen Auszubildenden eine Übernahme für mindestens ein Jahr befristet im ZF-Konzern angeboten, sofern möglich für einen Einsatz in Gelsenkirchen oder Düsseldorf.

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Die Transfergesellschaft wird eingerichtet, um betroffene Mitarbeiter bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zu unterstützen, unter anderem beispielsweise durch Schulungen zur weiteren Qualifizierung. In einem früheren Statement hatte sich das Unternehmen bereits zuversichtlich gezeigt, betroffene Mitarbeitende schnell und direkt weiter vermitteln zu können. ZF-Sprecher Florian Tausch zufolge hatten „sich bereits etliche größere und kleinere Unternehmen im Umfeld von Gelsenkirchen angefragt, ob man Kontakt zur Belegschaft herstellen und die Mitarbeiter vermitteln könne“.

Nach Darstellung des Unternehmenssprechers übersteige diese Nachfrage nach Facharbeitern die Zahl der Produktionsmitarbeiter um ein Mehrfaches. „Wir sind optimistisch, dass jene ZF-Mitarbeiter in Gelsenkirchen, die weiter erwerbstätig sein wollen, gute Perspektiven am Arbeitsmarkt im Umfeld ihrer bisherigen Arbeitsstelle haben.“ Zusammen mit potenziellen Arbeitgebern habe ZF eine Reihe an Informationsveranstaltungen organisiert, auf denen die Unternehmen sich und die offenen Stellenangebote präsentieren

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