Gelsenkirchen. Die Stadt Gelsenkirchen hat jetzt die Ergebnisse ihrer Jugendbefragung veröffentlicht. Politiker zeigten sich bestürzt über die Daten.
Angsträume, gefühlte Unsicherheit, Furcht vor übergriffigem Verhalten und Gewalt: Die Ergebnisse der Jugendbefragung der Stadt Gelsenkirchen sprechen eine deutliche Sprache. Die Stadt hatte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wissen wollen, was sie umtreibt und sorgt. Die Ergebnisse sind jetzt im Internet einsehbar, auch die WAZ hatte darüber berichtet. Für die CDU im Stadtnorden sind die Daten „erschreckend“.
1514 Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener im Alter von 14 bis 21 Jahren hatten zwischen Oktober 2022 und Februar 2023 an der Befragung teilgenommen. Dabei gaben die jungen Menschen Auskunft über ihre Gewohnheiten, ihre Wünsche und Sorgen – und ihr Sicherheitsgefühl. Demnach gaben 36 Prozent der Befragten an, dass sie Angst vor Gewalt hätten, viele nannten etwa den Gelsenkirchener Hauptbahnhof als Beispiel für einen Ort, an dem sie sich nicht wohlfühlten. Von der Polizei wünschten sich die Jugendlichen, dass sie für Sicherheit sorgt. Ein weiterer Grund zur Sorge: Schikane und sogenanntes „Cybermobbing“ im Internet.
Dieter Kutzborski: Junge Menschen müssen besser geschützt werden
24 Prozent der befragten Jugendlichen stammten aus dem Bezirk Nord. Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksvertretung Nord und Vorsitzenden des Präventionsrates für Scholven/Bülse, Dieter Kutzborski, sind die Ergebnisse zu den Ängsten der jungen Menschen „erschreckend“. „36 Prozent der Teilnehmer machen sich große Sorgen vor Gewalterfahrungen, 13 Prozent fordern sogar konkrete Hilfen für sich ein“, fasste Kutzborski die für ihn maßgeblichen Ergebnisse der Studie zusammen. 26 Prozent hätten Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung, 11 Prozent forderten Hilfen, 23 Prozent hätten Angst vor Mobbing.
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„Im Zusammenhang mit den 20 Prozent der Teilnehmer, die bereits gezielt im Internet über eine längere Zeit belästigt, schikaniert und bedroht wurden, ergibt sich die zwingende Notwendigkeit für alle Verantwortungsträger in der Stadt, die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen besser und wirkungsvoller zu schützen“, forderte Kutzborski. Denn Angst erzeuge Abwehr und Gegengewalt. „Das kann nicht der richtige Weg für Gelsenkirchen sein“, fasste der Christdemokrat zusammen.
Die kompletten Ergebnisse der Jugendbefragung stehen im Internet.