Gelsenkirchen. Isabelle Luthe-Jerratsch (45) erkrankt plötzlich an Lungenkrebs – Ihr Schicksal bewegt viele Menschen in Gelsenkirchen. So sieht die Hilfe aus.

Eine solche Aktion hat es bei der Reha- und Physiotherapie-Einrichtung Salvea wohl noch nie gegeben, zumindest hat Meike Maas so etwas noch nicht erlebt, seitdem sie dort arbeitet: Über 20 Kuchen, aufgestellt in den Räumen an der Adenauerallee, selbstgebacken von vielen im Team, sollten verkauft werden – für den guten Zweck. Die Idee dazu hatte eben Meike Maas: Sie wollte ihrer Freundin Isabelle Luthe-Jerratsch, die vor kurzem mit 45 Jahren wie aus dem Nichts die Diagnose Lungenkrebs erhielt und über deren Schicksal auch die WAZ berichtet hatte, ein liebevoll gemeintes Zeichen der Unterstützung senden. 1111 Euro sind zusammengekommen.

„Wir sind echt überrascht, mit dieser Summe hätten wir nicht gerechnet“, berichtet Meike Maas, als wir sie am Telefon erreichen. Wie kam sie überhaupt auf die Idee? Salvea spende regelmäßig an Vereine, Organisationen, Einrichtungen, erzählt Meike Maas. „Dann habe ich gefragt, ob es auch möglich sei, an eine einzelne Person zu spenden“, fügt sie hinzu. Sie und Isabelle Luthe-Jerratsch kennen sich aus dem privaten Umfeld, ihre beiden Kinder gehen gemeinsam zur Schule.

Isabelle Luthe-Jerratsch in ihrem Geschäft, den „Erler Kinderträumen“: Wie aus dem Nichts bekam die dreifache Mutter die Diagnose Lungenkrebs mit Metastasen in der Leber.
Isabelle Luthe-Jerratsch in ihrem Geschäft, den „Erler Kinderträumen“: Wie aus dem Nichts bekam die dreifache Mutter die Diagnose Lungenkrebs mit Metastasen in der Leber. © Gelsenkirchen | Ingo Otto

So also hat das gesamte Therapeuten-Team gebacken, um die Kuchen an die Patientinnen und Patienten, die ambulanten und die stationären, zu verkaufen. Zusätzlich habe sie noch Spendendosen aufgestellt, berichtet Meike Maas, die seit 16 Jahren bei Salvea arbeitet. Viele der Patienten hätten sich sehr gefreut und seien auch „recht spendabel“ gewesen, hätten nicht nur das Stück Kuchen bezahlt, sondern auch noch etwas draufgelegt. Schnell seien so am Tag selbst 800 Euro zusammengekommen, die aufgestellten Spendendosen blieben etwas länger stehen und brachten noch einmal ein Plus von 225 Euro.

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Isabelle Luthe-Jerratsch, die erst vor kurzem ihren Traum verwirklicht und einen Laden für Kinder-Second-Hand an der Cranger Straße in Erle eröffnet hatte, zeigte sich sehr bewegt von der Aktion. Eigentlich sollte sie ja eine Überraschung sein, doch die dreifache Mutter hatte genau an diesem Tag einen Termin vor Ort – „ich habe Isabelle bewusst nichts davon erzählt“, sagt Meike Maas. Die Überraschung sei ihr trotzdem gelungen.

Eine weitere Spendenaktion für Isabelle Luthe-Jerratsch läuft derweil im Netz, auf der Plattform gofundme.com. Auch hier haben Freunde den Aufruf gestartet, mittlerweile sind (Stand: 28. Februar 2024) 6779 Euro zusammengekommen.