Gelsenkirchen. Weil es zu wenige Psychotherapeuten gibt, müssen Gelsenkirchener oft lange auf einen Therapieplatz warten. Das soll sich nun ändern.

Das Problem ist in Gelsenkirchen lange erkannt: Wer in seelischen Nöten ist, dringend psychotherapeutische Behandlung braucht, muss viel zu lange auf einen Therapieplatz warten. Da die Zahl der Niederlassungen von Therapeuten jedoch durch ein Bundesgesetz geregelt und begrenzt wird, konnte Gelsenkirchens Gesundheitsverwaltung das aus eigenen Mitteln nicht ändern, außer auf den Mangel hinzuweisen. Was auch mehrfach geschehen ist. Nun haben das NRW-Gesundheitsministerium und die Kassenärztlichen Vereinigungen im Land die Not ebenfalls anerkannt und reagiert.

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Dank einer Sonderregel im Sozialgesetzbuch konnten für strukturschwache Regionen im Land 24,5 zusätzliche Sitze zur Vorgabe des Gesetzgebers eingerichtet werden. Fünf davon werden Gelsenkirchen zugeschlagen, zusätzlich zu den bisherigen 58,5 Sitzen. Sechs Städte beziehungsweise Kreise profitieren von der Genehmigung, im Ruhrgebiet gilt das im ersten Schritt nur für Gelsenkirchen. Da jedoch auch die Zahl der ausgebildeten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im Land begrenzt ist, könnte es durchaus schwierig werden, für die zusätzlichen Sitze auch Therapeuten zu finden.

Der Entscheidung für die bessere Ausstattung besonders belasteter Regionen ging eine eingehende Bedarfsanalyse, begleitet von den Landesausschüssen, voraus. Kliniken und niedergelassene Fachärzte hatten ebenso wie die Kommune schon lange auf die Unterversorgung hingewiesen.