Gelsenkirchen. Gute Nachrichten in der Baubranchen-Krise: Warum die Bauherren von zwei Kita-Neubauten in Gelsenkirchen teils sehr zufrieden sind.
Neues Jahr, alte Probleme: Die Baukosten sind weiterhin hoch, die Bauzinsen ebenfalls. Hinzu kommt der Dauerregen. Also macht es Bauherren doch sicher keinen Spaß, begonnene Projekte fortzuführen, sollte man meinen. Muss man aber nicht: Die Verantwortlichen in Sachen Kita-Neubauten an der Haunerfeldstraße in Erle und im Waldquartier Resse legen eine überraschende Zwischenbilanz vor.
Denn die Bauherren beider Projekte äußern sich auf Anfrage der Redaktion teils sogar „sehr zufrieden“ mit dem Ablauf der bisherigen Bauarbeiten: Beide Baustellen sind bislang im Zeitplan, Verzögerungen derzeit nicht ersichtlich. Und auch die tatsächlichen Baukosten deckten sich mit den zuvor veranschlagten Investitionen.
Kita-Rohbau in Gelsenkirchen-Erle wurde „in Rekordzeit“ fertiggestellt
In Erle etwa ist der Rohbau für die Einrichtung an der Ecke zur Cranger Straße nach dem Baubeginn im September 2023 jetzt schon fertiggestellt – fast in Rekordzeit, wie Bauherr Nils Wolter zurückblickt, der das Projekt auf Bitten der Evangelischen Christus-Kirchengemeinde Buer stemmt.
„Nun stehen in der ersten Januarwoche Veredelungs- und Abdichtungsarbeiten am Dach und der Klinker-Fassade sowie der Einbau von Fenstern an“, berichtet er. Es folgen bis Ende des Monats Heizungs- und Elektro-Installationen; im Februar/März sollen dann die Estrich- und Putzarbeiten erledigt werden, damit danach der restliche Innenausbau starten kann. „Wenn alles so läuft wie geplant, können wir Ende März das Gerüst abbauen lassen und mit der Herrichtung der Außenanlagen beginnen.“
Dauerregen könnte Start von neuer Kita in Gelsenkirchen-Erle zum August 2024 erschweren
Wolter hofft – ebenso wie die Stadtverwaltung – dass der anvisierte Eröffnungstermin der Kita zum Start des Kindergartenjahres am 1. August gehalten werden kann. „Wenn es über weite Strecken dauernd regnet, könnte es aber eng werden“, fürchtet der Unternehmer.
Wie berichtet, soll die Einrichtung in Trägerschaft der Kindergartengemeinschaft des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid helfen, die Versorgungsquote vor Ort zu verbessern. Laut Jugendhilfeplanung liegt diese aktuell in Erle für Unter-Dreijährige bei 31 Prozent, für Drei- bis Sechsjährige bei 91 Prozent. Damit fehlen 33 Plätze für Kinder im Alter von unter drei Jahren und 50 Plätze für Kinder zwischen drei Jahren bis zur Schulpflicht.
GGW: Kita-Bauarbeiten im Waldquartier Gelsenkirchen-Resse liegen im Zeitplan
Die neue Kita soll 75 Plätze in vier Gruppen bieten: 53 Betreuungsangebote für Mädchen und Jungen über drei Jahre bis zum Schuleintritt und 22 Plätze für Unter-Dreijährige.
Zufrieden zeigt sich auch die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GGW): „Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Der Dauerregen der letzten Wochen hatte auf die Arbeiten bisher keinen Einfluss“, zog Sprecherin Janin Meyer-Simon Zwischenbilanz unmittelbar vor Weihnachten.
75 Kita-Plätze in Gelsenkirchen-Resse sollen Versorgungsquote verbessern
Ende 2023 waren die Fachfirmen noch mit den letzten Rohbauarbeiten beschäftigt. In den ersten Januarwochen startet nun die Innenbauphase: Einbau von Türen und Fenstern, Installation von Sanitärtechnik, Lüftung, Elektrik, Heizung, Estrich- und Innenputzarbeiten, listet Meyer-Simon auf.
Wie berichtet, bietet auch diese Einrichtung in Resse 75 Plätze: 53 für Über-Dreijährige und 22 für Unter-Dreijährige. Aktuell liegt die Versorgungsquote im Stadtteil für Kinder unter drei Jahren bei 20 Prozent (Fehlbedarf: 49 Plätze) und für Mädchen und Jungen von drei Jahren bis zur Schulpflicht bei 90 Prozent (Fehlbedarf: 23 Plätze). Auch diese Kita in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) soll zum 1. August ihren Betrieb aufnehmen.