Gelsenkirchen-Buer. Die Domplatte in Gelsenkirchen-Buer gilt im Sommer als Hitzeinsel, Politiker wollten wissen, was die Stadt tun will. Antworten gab es aber kaum.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Neugestaltung des St. Urbanus-Kirchplatzes bejubelt wurde: 2011 wurde der Platz, der von den meisten Menschen in Gelsenkirchen-Buer „Domplatte“ genannt wird, in seinem neuen Gewand der Öffentlichkeit präsentiert. Jedoch: Schnell wurde deutlich, dass sich einige Designfehler eingeschlichen hatten.

So wird die Domplatte beispielsweise regelmäßig im Sommer zu einer „Hitzeinsel“: Ein schattiges Plätzchen sucht man dort vergeblich. Das war vor dem Umbau noch anders: Mehrere alte Linden, groß gewachsen, mit mächtigen Kronen spendeten Schatten auf dem Kirchplatz. Heute stehen vor der Kirche einige kleine Bäume, die im Sommer nur für einen sehr geringen Schatten sorgen können.

Gelsenkirchener Verwaltung gibt sich beim Thema wortkarg

Die buerschen Lokalpolitikerinnen und -politiker bewegt das Thema schon seit längerem, jetzt hatte die FDP in der Bezirksvertretung Nord einen Sachstandsbericht der Stadt eingefordert. Anne Schürmann (FDP) wies unter anderem darauf hin, dass die Verwaltung schon vor einem Jahr versprochen habe, sich des Themas anzunehmen. Außerdem wollten die Liberalen von der Stadt wissen, was mit den Masten geschehe, die dort stehen und nur für die Weihnachtsbeleuchtung genutzt werden: „Könnte man an der Stelle Baumrigolen installieren und Bäume anpflanzen?“, so die Frage.

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Indes: Erschöpfende Antworten auf diese Fragen gab es nicht. Auskunft für die Verwaltung erteilte Nora Mrowitzki, Klimaanpassungsmanagerin der Stadt – doch konkrete Vorschläge oder Pläne hatte sie nicht mitgebracht. „Wir prüfen alle Möglichkeiten, müssen aber schauen, welche Dinge zu beachten sind, wenn wir da baulich rangehen“, sagte sie. Das Problem sei: Die Neugestaltung der Domplatte sei mit Mitteln der Landesregierung gefördert worden, bauliche Veränderung könnten zur Folge haben, dass die Stadt Fördermittel zurückzahlen müsste. Das gelte ab der Umgestaltung 20 Jahre: Also bis 2031. Erschöpfendere Antworten gab es nicht, viele Fragen könne sie nicht beantworten, gab Nora Mrowitzki an und verwies auf andere Referate innerhalb der Verwaltung.

Politikerinnen und Politiker aller Parteien zeigten sich höchst verärgert über die karge Auskunft. „Wir hatten vor über einem Jahr einen Termin an der besagten Stelle und waren uns einig, dass das was gemacht werden muss. Und jetzt soll bis 2031 gar nichts passieren?“, fragte etwa Jürgen Köpsell (SPD). Jetzt soll das Thema erneut auf die Tagesordnung der BV Nord im Januar gesetzt werden – dann hoffen die Bezirksvertreter auf umfassenderer Antworten der Stadt.