Gelsenkirchen. Die 12-Jährige wurde von einem 30-Jährigen in einem Gelsenkirchener Parkhaus schwerst missbraucht. Dieses Urteil hat das Gericht nun gefällt.

Dieser Fall ist traurig. Ein zwölfjähriges Mädchen aus Gelsenkirchen ist in die Fänge von Kinderschändern geraten. Einer der Männer ist am Mittwoch am Essener Landgericht verurteilt worden. Der 30-Jährige muss ins Gefängnis. Die Strafe: zwei Jahre und neun Monate Haft.

Der ehemalige Lehramtsstudent aus Löhne hatte im Sommer letzten Jahres über Snapchat Kontakt zu der Schülerin aufgenommen. Dabei lenkte er das Gespräch sofort auf sexuelle Themen. Am 17. Juni 2022 war es schließlich zu einem ersten Treffen gekommen.

Freundin war ahnungslos

Der Angeklagte holte das Mädchen mit seinem Auto an einer Kirche in Gelsenkirchen ab, dann ging die Fahrt in ein Parkhaus. Dort kam es zu schwersten Missbrauchstaten – bis hin zum Geschlechtsverkehr.

Die Freundin des Angeklagten, mit der er schon mehrere Jahre zusammen war, war völlig ahnungslos. Sie hatte sich allerdings gewundert, dass es nur noch wenige intime Kontakte in der Beziehung gab. „Ich habe sie mit einem Kind betrogen – unglaublich, wenn ich das ausspreche“, hatte der 30-Jährige den Richtern der 5. Strafkammer gesagt. „Das war total verblendet von mir. Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe.“

Der Ex-Lehramtsstudent war aber wohl nicht der einzige Mann, der die Schülerin aus Gelsenkirchen missbraucht hat. Es soll auch noch einen anderen Mann gegeben haben, den sie „Daddy“ nannte.

Bekannt geworden war der Fall durch umfangreiche Ermittlungen. In diesem Zusammenhang war auf dem Handy der Zwölfjährigen auch der Chatverlauf mit dem Angeklagten entdeckt worden – mit zahlreichen Fotos.

Wie es der Schülerin heute geht, ist unklar. Zum Prozess war sie trotz Vorladung nicht erschienen. Auch ihre Anwältin hatte keinen Kontakt zu ihr aufnehmen können.