Gelsenkirchen-Buer. Thomas „Thommi“ Wesselborg ist nicht mehr Wirt im Biergarten Schlössken in Gelsenkirchen-Buer. Das sind die Gründe für seinen Ausstieg.
Dieser Facebook-Post hatte zuletzt für leichte Aufregung in der Kneipenszene von Gelsenkirchen-Buer – und darüber hinaus – gesorgt. Er werde sich jetzt seiner Freizeit und seinen Hobbys widmen, kündigte Thomas „Thommi“ Wesselborg an: „Ein intensives Jahr geht für mich zu Ende.“ Wesselborg hatte den Biergarten Schlössken bei Schloss Berge geleitet, und viele, die das auf Facebook lasen, befürchteten schon das Schlimmste: Wird der Biergarten etwa schon wieder geschlossen? Um die Antwort auf diese Frage vorweg zu nehmen: Nein, das wird er nicht, mit dem Schlössken geht es weiter. Allerdings ohne Thommi.
Rückblende: Vor ziemlich genau einem Jahr, Anfang Juli 2022, hatte das Schlössken seine Neueröffnung gefeiert. Jahrelang hatte der Biergarten am Fontänenteich in den Berger Anlagen im Dornröschenschlaf gelegen, war nur halbherzig bewirtschaftet worden. Nachdem Wesselborg die Kultkneipe Destille, die er jahrelang betrieben hatte, abgegeben hatte, sprach ihn die Schloss-Berge-Betreiberfirma Geißler+Leitner an: Ob er sich vorstellen könnte, die Leitung des Biergartens zu übernehmen? Nach einiger Bedenkzeit sagte er schließlich zu – auch sehr zur Freude „seiner“ alten Destille-Stammkunden, für die Thommi Wesselborg ein Urgestein der Buerschen Kneipenszene darstellt.
Im Gelsenkirchener Biergarten fand auch ein Weihnachtsmarkt statt
Und der Biergarten funktionierte – es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass er sich in kürzester Zeit zu einem der schönsten Biergärten der Stadt, wenn nicht sogar der Region mauserte. Das lag natürlich an der Lage: Im Park, am Ufer der Teiches, aber auch an den Details wie dem malerischen Pavillon, an dem man Getränke und Speisen kaufen konnte. Im Winter organisierte Wesselborg dort einen Weihnachtsmarkt, außerdem fanden immer wieder Konzerte statt.
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Diese trugen allerdings letztendlich auch dazu bei, dass der Jahresvertrag, den Thommi Wesselborg mit der Betreibergesellschaft hatte, nicht verlängert wurde. Denn: Der Gastronom war „nur“ Angestellter der Betreiberfirma, und nicht etwa eigenständiger Inhaber oder Pächter des Biergartens. Und bei der Diskussion über das Konzept des Schlössken seien die Meinungen auseinandergegangen, berichten beide Seiten übereinstimmend. „Ich hatte noch mehr Veranstaltungen geplant, das war aber in der Form nicht gewünscht“, sagt Wesselborg.
„Thommi hat einen super Job gemacht“
Thorsten Minke, Assistent der Geschäftsführung bei Geißler+Leitner, bestätigt das. „Wir habe eine etwas andere Philosophie beim Thema Schlössken“, sagte er. „Thommi wollte daraus eine Konzertlocation machen – das ist aber nicht das, was wir wollten.“ Bei den Konzerten sei meistens Eintritt verlangt worden, Biergartenbesucher, die einfach nur auf ein Glas Bier vorbeikommen wollten, hätten das an den Abenden dann nicht mehr gekonnt, erklärt Minke die Meinungsverschiedenheiten.
Und so habe man sich von Thommi Wesselborg getrennt, sagt Minke, der aber die Arbeit, die der Wirt in das Projekt gestreckt hat, auf keinen Fall kleinreden wollte. „Thommi hat einen super Job gemacht“, lobte er, „er hat das Schlössken bombig aufgestellt!“ Er bedauert, dass bei manchen Besuchern der Eindruck entstanden sei, der Biergarten würde jetzt schließen. „Das stand nie zur Diskussion, natürlich machen wir weiter“, so Minke.
Und auch Thommi Wesselborg findet nur versöhnliche Worte. Der Biergarten ist für ihn „eine großartige Begegnungsstätte und einfach nur ein geiler Ort“, sagt er. „Ich werde schöne Zeiten in Erinnerung halten. Wir werden uns bestimmt noch oft wiedersehen, da ich unser Schlössken mit Sicherheit weiterhin ganz oft besuchen werde.“