Gelsenkirchen. Leerstand, schwache Kaufkraft: Wie können Gelsenkirchens Innenstädte überleben? Die CDU-Fraktion schlägt dieses „Gesamtensemble“ vor.

Das alte Konzept der Innenstädte in Deutschland als Einkaufsmeilen hat vielerorts ausgedient: Es ist eine Realität, die man in Gelsenkirchen gegenwärtig knallhart entgegengeschmettert bekommt – die ständigen Hiobsbotschaften von Schließungen auf der Bahnhofstraße sind das eine, der andauernde Leerstand in cityprägenden Gebäuden Buers, vom Sinn-Leffers-Kaufhaus über die Markthalle bis zum Schwarzen Block, das andere. Politische Diskussionen über die Zukunft der Innenstädte münden dann häufig in bloßen Schlagwortlisten - mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Multifunktionalität. Was aber steckt genau dahinter? Wir haben die Fraktionen in Gelsenkirchen nach ihren ganz konkreten Ideen für die Zukunft der Gelsenkirchener Zentren befragt. Lesen Sie hier, was die CDU vorschlägt.

Zukunft der City: CDU Gelsenkirchen setzt auf „Gesamtensemble“

Die CDU Gelsenkirchen hat bei ihrem Kreisparteitag Mitte Juni einen Leitantrag mit dem Titel „Unsere Innenstädte stärken – Campus Bildung, Innovation, Technologie und Sport realisieren!“ beschlossen. Kern des Papiers ist der Gedanke, dass der zukünftige Bildungscampus, der am ehemaligen Zentralbad-Gelände entstehen soll, eine Achse mit dem Wissenschaftspark im Süden bildet. Der Kern Gelsenkirchens soll also ein „Gesamtensemble“ bilden. Leben soll dieses Ensemble von dem Grundsatz, Einkaufen, Büroflächen, Ärztehäuser, Ausbildungsbetriebe, urbane Produktion und hochwertiges Wohnen zu verbinden.

Den Schwerpunkt legt die CDU auf ihre Visionen zum alten Zentralbad-Standort. „Eine singuläre Nutzung“, also etwa nur für die Berufskollegs, „kommt für uns nicht in Betracht“ heißt es. Es dürfe also nicht nur um Flächen für die Berufskollegs gehen. Die Union denkt vielmehr an einen „Campus für Bildung, Innovation, Technologie und Sport“ und kürzt dies griffig als „BITS“ ab. Entstehen soll unter anderem eine „Innovationsgemeinschaft mit Unternehmen, Wissenschaft und Bildung“, unter anderem schwebt der Fraktion ein „kommunales Rechenzentrum mit modernen IT-Arbeitsplätzen“ als „Herzstück“ vor. Die Schlussfolgerung aus Sicht der Christdemokraten: So käme eine andere Klientel in die Stadt, so könnte die Innenstadt durch „mehr Kaufkraft“ belebt werden.

Über Buer verliert der Leitantrag nur wenig Worte. „Wir wollen - wie bei der Umfahrung Buer – gezielt die Verkehre reduzieren, deren Ziel nicht primär die Innenstadt ist“, heißt es darin. Ansätze wie eine „autofreie Innenstadt“ seien kontraproduktiv. „Das besiegelt den Niedergang!“

Die Vorschläge der anderen Fraktionen in Gelsenkirchen lesen Sie aktuell auf WAZ.de/gelsenkirchen.