Gelsenkirchen. Ständige Hiobsbotschaften für Gelsenkirchens Innenstädte – was muss sich tun? So will sich die SPD für „bessere soziale Durchmischung“ einsetzen.

Das alte Konzept der Innenstädte in Deutschland als Einkaufsmeilen hat vielerorts ausgedient: Es ist eine Realität, die man in Gelsenkirchen gegenwärtig knallhart entgegengeschmettert bekommt – die ständigen Hiobsbotschaften von Schließungen auf der Bahnhofstraße sind das eine, der andauernde Leerstand in cityprägenden Gebäuden Buers, vom Sinn-Leffers-Kaufhaus über die Markthalle bis zum Schwarzen Block, das andere. Politische Diskussionen über die Zukunft der Innenstädte münden dann häufig in bloßen Schlagwortlisten - mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Multifunktionalität. Was aber steckt genau dahinter? Wir haben die Fraktionen in Gelsenkirchen nach ihren ganz konkreten Ideen für die Zukunft der Gelsenkirchener Zentren befragt.Lesen Sie hier, was die SPD vorschlägt.

Hochwertiges Wohnen in Gelsenkirchen-City: SPD will „bessere soziale Durchmischung“

Mit wachsendem Online-Geschäft und veränderten Kaufgewohnheiten der Bevölkerung haben alle Innenstädte zu kämpfen; das „tiefgründige Problem“ der Altstadt Gelsenkirchen liegt nach Ansicht der SPD woanders: „Im fehlenden qualitativ hochwertigen Wohnraum.“ Als zentrale Aufgabe sieht es die Fraktion deshalb, „durch eine bessere soziale Durmischung“ in der Altstadt, Neustadt und Schalke die Kaufkraft in der City anzuheben, wie es in einem sechsseitigen Papier zur Innenstadt-Entwicklung heißt.

Anbieten würden sich aus Sicht der Sozialdemokraten unter anderem das ehemalige Hibernia-Gelände, wo sich aktuell unter anderem die Hauptpost befindet, sowie die Parkplatzflächen an der Weberstraße und der Ringstraße. Viel verspricht sich die SPD von der „Zukunftspartnerschaft“ zwischen Stadt und Land NRW. Bis zu 100 Millionen Euro bekommt Gelsenkirchen, um 3000 Schrottwohnungen vom Markt zu nehmen. So könne die Altstadt „ein neues Gesicht“ erhalten.

Mit Blick auf Buer bringt die SPD eine Idee zur Entsieglung von Flächen durch weniger städtische Parkplätze ein. Sollten die Betreibergesellschaften der beiden „sanierungsbedürftigen“ Parkhäuser im Buerschen Stadtkern bereit sein, diese zu modernisieren, so könnten diese beispielsweise auch für das Anwohnerparken attraktiver werden. Im Gegenzug könnten städtische Parkplätze verschwinden und als Freizeit- oder Gastroflächen genutzt werden. Der Handlungsspielraum in Buer scheint insgesamt aber eingeschränkter als in der City. Die SPD betont „Eigentum verpflichtet!“ – die Entwicklung der Buerschen Innenstadt werde aber maßgeblich von Eigentümern aufgehalten, die diesem Grundsatz nicht nachkämen.

Die Vorschläge der anderen Fraktionen in Gelsenkirchen lesen Sie aktuell auf WAZ.de/gelsenkirchen.