Gelsenkirchen. Erdrutsch und Straßensperrungen: Nach der Unwetternacht in Gelsenkirchen zieht die Feuerwehr eine erste Bilanz. Menschen kamen nicht zu Schaden.

„Das dicke Ende kam zum Schluss“ – mit diesen Worten zog Feuerwehrsprecher Ansgar Stening am Morgen nach der heftigen Unwetternacht von Donnerstag, 22. Juni, auf Freitag, 23. Juni, eine erste Bilanz. Ab Mitternacht, so Stening, musste die Gelsenkirchener Feuerwehr vermehrt Einsätze bewältigen. Zum morgendlichen Wachwechsel wies die Statistik insgesamt 200 Einsätze aus, davon waren 65 unwetterbedingt. Unterstützung gab es von den Kräften der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Gelsenkirchen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Straßen waren und sind teilweise nicht befahrbar.

Dramatischer Notruf einer Familie in Gelsenkirchen: Wassermassen schlossen ihr Auto ein

Marko Teichmann, Lagedienstführer der Leitstelle, über die Einsätze und deren Schwerpunkt: „Es gab im Stadtgebiet drei Einsatzschwerpunkte: Dillbrinkstraße/Ecke Mühlenstraße, Sellmannsbachstraße und Ostpreußenstraße“. Überall gab es das gleiche Bild: die Wassermassen stauten sich und konnten nicht ablaufen. Dramatisch hörte sich ein Notruf an, bei dem eine Familie an der Ostpreußenstraße in ihrem Auto durch die Wassermassen eingeschlossen war. Bei Eintreffen der Feuerwehr hatte sich die Familie aber bereits befreien können.

Die Ostpreußenstraße war über eine Länge von 100 Metern überflutet. Zwischen dem Kreisverkehr Europastraße und dem Exterbruch kam es sogar zu einem Erdrutsch - erst schweres Räumgerät kann sie am Freitag wieder befahrbar machen: Kräfte von Gelsenkanal und Gelsendienste sind damit beschäftigt, die Straße wieder frei zu machen.

Neben der Ostpreußenstraße mussten noch zwei weitere Straßen aufgrund von Überflutungen gesperrt werden: die Wiesmannstraße in Höhe der A 42 sowie die Florastraße in Höhe Stadtgrenze Herne sind derzeit nicht befahrbar.

In den Morgenstunden beruhigte sich die Wetterlage und auch die Einsatzdichte habe merklich nachgelassen, so Stening. Insgesamt waren 104 Einsatzkräfte von Freiwilliger Feuerwehr und Berufsfeuerwehr im Einsatz.