Gelsenkirchen. Die Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor schweren Unwettern auch in Gelsenkirchen wird wahrscheinlicher. Das sind die Sicherheitshinweise.

Nach Warnungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen sich die Einsatzkräfte in Gelsenkirchen auf das drohende Unwetter vorbereitet. „Es hat im Vorfeld schon Absprachen gegeben zwischen Polizei, Feuerwehr und Ordnungsdienst“, sagt Feuerwehr-Sprecher Ansgar Stening. Zusätzliche Kräfte – etwa von der Freiwilligen Feuerwehr – stünden bereit, die Behörden seien im ständigen Austausch, um auf etwaige Ereignisse schnell reagieren zu können. Denn: Der Deutsche Wetterdienst zieht neben Gewittern, Starkregen-Ereignissen sogar auch Tornados im Bundesgebiet in Betracht.

Voraussagen für Gelsenkirchen: Bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter, Sturmböen

Der Deutsche Wetterdienst schreibt in seiner Information für Gelsenkirchen, dass eine mögliche Unwetterlage von Donnerstag, 22. Juni, 14 Uhr, bis Freitag, 23. Juni, 0 Uhr, entstehen könnte. Lokal kann es dabei zu heftigem Starkregen mit Mengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter innerhalb von drei bis sechs Stunden kommen. Hinzu besteht Gefahr durch Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von 70 Stundenkilometern und wegen herabprasselnder Hagelkörner, die eine schmerzhafte Größe von zwei Zentimetern erreichen können. In der Nacht zum Freitag nimmt die Unwettergefahr von Westen her dann wieder langsam ab.

Ansgar Stening von der Feuerwehr Gelsenkirchen.
Ansgar Stening von der Feuerwehr Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Ob es tatsächlich zu solchen Wetterkapriolen kommt Gewitter, ist unklar, „weil der Prozess am Himmel sehr dynamisch ist“, so Stening weiter. Solche Begleiterscheinungen träten typischerweise sehr lokal auf und träfen mit voller Intensität meist nur wenige Orte. Genauere Angaben zu Ort, Gebiet und Zeitpunkt des Ereignisses könnten erst mit der Ausgabe der amtlichen Warnungen erfolgen, die permanent aktualisiert würden. Als Vorbereitung auf die angekündigten Wassermassen wurden beispielsweise „alle Sinkkästen in der Stadt vor ein paar Tagen gesäubert“ – verstopfte Gullys erhöhen das Risiko von Überflutungen.

Unwetter-Warnung für Gelsenkirchen: Was jetzt zu beachten ist

  • Die Feuerwehr warnt, dass bei einer solchen Situation der Aufenthalt im Freien sehr gefährlich sei. Insbesondere wird vor dem Betreten von Wäldern gewarnt.
  • Bachläufe, auch trocken gefallene, sind zu meiden. Insbesondere besteht auch Gefahr an Regenüberlaufbecken, die bei Starkregen-Ereignissen überschüssige Wassermassen zurückhalten und auffangen.
  • Genaue Angaben zum örtlichen Auftreten von Gewitterzellen erfolgen erst später.
  • Die Bevölkerung soll die Wetterentwicklung aufmerksam verfolgen – beispielsweise über die NINA-App oder dem Account der Feuerwehr Gelsenkirchen in den Sozialen Medien (Facebook).

Hilfe per Notruf – das sind die Tipps der Gelsenkirchener Retter für den Notfall

  • Bei schweren Regenfällen kann es innerhalb kurzer Zeit zu einer Vielzahl von Schadensmeldungen kommen. Dies führt zu einer entsprechend hohen Anzahl gleichzeitig zu bewältigender Einsätze.
  • Unter Umständen kann die Feuerwehr so weit ausgelastet sein, dass es zu längeren Wartezeiten bis zum Eintreffen von Einsatzkräften kommt.
  • Grundsätzlich wird jeder Anruf über die Notrufnummer 112 aufgenommen und je nach Dringlichkeit bearbeitet.
  • Es ist wichtig, den Schaden respektive die Gefahr möglichst genau zu schildern.
  • Aufgrund ihrer Angaben entscheidet die Feuerwehr über die Dringlichkeit, um jedem Hilfeersuchen, abhängig von der Schwere des Ereignisses, schnell und gut nachzukommen.
  • Falls es also etwas länger dauert, haben die Retter die Bürger dennoch nicht vergessen!
  • Zu beachten ist, dass die Pumpen der Feuerwehr einige Zentimeter Wasserstand benötigen, um wirksam zu funktionieren, darunter können die Trupps leider nicht tätig werden.
  • Sollte das Wasser schon vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig abgelaufen sein, so ist auch die neue Lage der Feuerwehr zu melden! Denn nur so können unnötig gewordene Einsätze verhindert und an anderer Stelle schneller geholfen werden.