Gelsenkirchen. Die Volksbank Ruhr-Mitte fördert Umwelt-Engagement mit einem Nachhaltigkeitspreis. Vor allem Gelsenkirchener haben gut abgeschnitten.

Sie haben zwar keine übermenschlichen Kräfte wie Superman. Aber was die Disziplin „Welt retten“ angeht, sind sie auf einem buchstäblich ausgezeichneten Weg – die Privatpersonen, Vereine und Firmen, die jetzt von der Volksbank Ruhr Mitte als „Klimaheldinnen“ und „Klimahelden“ geehrt und mit insgesamt 30.000 Euro belohnt wurden. Drei der zehn Preisträger kommen aus Gelsenkirchen.

Wie dramatisch der Klimawandel werden könnte, bekam das Publikum der Siegerehrung hautnah zu spüren: Die Klimaanlage hatte sich verabschiedet, im verglasten Forum am Rathausplatz war es brütend heiß, als Vorstand Ingo Abrahams betonte: „Wir wollen mit unserem 2. Nachhaltigkeitspreis erneut engagierte Akteurinnen und Akteure bestärken, weiter mit gutem Beispiel voranzugehen. Denn nur wenn jeder auf seine Art mit anpackt, werden wir den Klimawandel meistern.“

Projekt „Gießkannenheld*in“ sorgt für Bewässerung von Gelsenkirchener Straßenbäumen

Insgesamt 38 Beiträge hatte die mit Fachleuten besetzte unabhängige Jury gesichtet. In der Kategorie Privatpersonen erhielt Georg Nesselhauf mit dem von ihm mitinitiierten Projekt „Gießkannenheld*in“ den ersten Preis, dotiert mit 2000 Euro. Dem im Gelsenkirchener Umweltreferat beschäftigten Essener geht es dabei um den Erhalt von Innenstadtbäumen: Interessierte können sich für die Aufstellung eines Containers auf ihrem Grundstück registrieren lassen, in den Regenwasser vom Dach geleitet wird, um damit Straßenbäume zu gießen. In Essen gestartet, wurde das Projekt Anfang 2023 auch nach Gelsenkirchen übertragen, wo mittlerweile 70 Container platziert sind.

„Sauerstoff produzieren, Kohlendioxid binden, Schatten spenden, für Kühle sorgen, die Luft filtern: Viele wissen gar nicht, wie viele Ökoleistungen so ein Stadtbaum erbringt. Und das kann er nur eingeschränkt oder gar nicht, wenn er zu wenig Wasser hat“, erklärte Nesselhauf im Gespräch mit der Redaktion – hocherfreut, eine weitere Finanzspritze in das Projekt investieren zu können.

Westerholter Martin-Luther-Schule freut sich über Preis aus Gelsenkirchen

Der Essener Georg Nesselhauf, beschäftigt in der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Gelsenkirchen, wurde für sein mitinitiiertes Projekt „Gießkannenheld’*in“ von der Volksbank Ruhr-Mitte mit dem Nachhaltigkeitspreis „Klimaheld“ ausgezeichnet.
Der Essener Georg Nesselhauf, beschäftigt in der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Gelsenkirchen, wurde für sein mitinitiiertes Projekt „Gießkannenheld’*in“ von der Volksbank Ruhr-Mitte mit dem Nachhaltigkeitspreis „Klimaheld“ ausgezeichnet. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Den zweiten Platz (1500 Euro) belegte Jennifer Dachtler aus Herten mit ihrem Projekt „Ein Acker für den Kindergarten“, den dritten Platz (1000 Euro) Anke Laux aus Gladbeck mit der Renaturierung ihres Gartens. Henry Trebstein, ebenfalls aus Gladbeck, erhielt einen Sonderpreis für die „kreative Entwicklung und den Bau eines Luftkollektors“.

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In der Kategorie Vereine holte die Martin-Luther-Europaschule in Herten-Westerholt mit der naturnahen Umgestaltung des Schulgeländes den ersten Platz (10.000 Euro), gefolgt vom Rotary-Club Gladbeck-Kirchhellen mit einem Baumpflanzprojekt der Gladbecker Grundschulen (5000 Euro). Der Arbeitskreis Jugendzentrum Nord in Herten belegte den 3. Platz (1000 Euro) mit dem Bau und der Installation von Vogelnistkästen, einem Projekt integrativer Umweltbildung.

Musiktheater im Revier und Ladenbau-Firma aus Gelsenkirchener unter Preisträgern

Was die Kategorie Firmen angeht, wurden gleich zwei Gelsenkirchener Unternehmen ausgezeichnet: Sieger wurde das Musiktheater im Revier mit seinem Projekt zur Kohlendioxid-Reduzierung durch Energie-Monitoring und Kohlendioxid-Bilanzierung (3000 Euro). Gegenüber 2019 spart das Haus durch viele Maßnahmen rechnerisch etwa 88 Tonnen Kohlendioxid jährlich ein. Durch eine Umstellung des Abfall-Managements konnten die Recyclingquote erhöht und die Entsorgungskosten deutlich gesenkt werden. Ausgezahlt hat sich auch die Umstellung der Heizung von Gas auf Fernwärme.

Die Ladenbau Adolf Rademacher GmbH aus Buer erhielt den mit 2000 Euro dotierten zweiten Preis für ihre klimaneutrale Stromerzeugung mit einer Photovoltaik-Anlage und massive Kohlendioxid-Einsparungen durch eine moderne Heiz-Anlage, in der Verschnittreste aus dem Produktionsprozess verheizt werden. Platz 3 (1000 Euro) holte „BienenVEST“ aus Recklinghausen mit der Schaffung neuer Lebensräume für Bienen.

Porträtfilme der Preisträger bzw. der Projekte sind auf der Homepage der Volksbank zu finden (www.vb-ruhrmitte.de). Ab 15. November können sich Bürger, Vereine und Firmen für den „3. Klimaheld*in-Preis“ bewerben.