Gelsenkirchen. Bei einer Woche der Spielplatzfeste sagen die Kinder, was sie sich von ihrem Spielplatz wünschen. Diese Ideen könnten dann umgesetzt werden.
Mads, 5 Jahre alt, wünscht sich eine Seilbahn, das weiß er mit Bestimmtheit. Und auch die neunjährige Ella hat genaue Vorstellungen von dem, was einmal auf dem Spielplatz im Rheinelbepark sein soll: Holzpfähle zum Klettern – „oder eine Schaukel, die wäre auch cool.“ Der ebenfalls fünf Jahre alte Max würde sich über ein Autospielgerät oder zumindest über Bobbycars freuen. Jetzt werden die gefragt, die es angeht: Mit einer Woche der Spielplatzfeste geht die Stadt den Weg einer breiten Beteiligung. In jedem Bezirk Gelsenkirchens stand jeweils ein Spielplatz im Fokus, der im kommenden Jahr modernisiert und saniert werden könnte, wenn die Bezirksvertretungen denn zustimmen.
Gelsenkirchen: Diese Spielplätze könnten 2024 saniert werden
Los ging es bereits am 23. Mai, den Anfang machte der Bezirk Ost mit dem Kinderspielplatz Surkampstraße, einen Tag später folgte dann der Bezirk Süd mit dem Kinderspielplatz Rheinelbepark, anschließend der Kinderspielplatz Rosenstraße im Bezirk West, darauf der Kinderspielplatz Eichendorffstraße im Bezirk Mitte. Das Abschluss-Fest fand am Dienstag, 30. Mai, auf dem Kinderspielplatz auf den Berger Anlagen im Bezirk Nord statt.
Der Spielplatz am Rande des Rheinelbeparks jedenfalls hat weniger etwas für sich, wie sich bei einem Besuch zeigt, obwohl er doch so schön im Grünen liegt: Er ist ein bisschen in die Jahre gekommen, so scheint es. Im hinteren Teil ausgehend vom Park ist nur noch eine Sandfläche zu sehen. Links daneben liegt eine zugegeben schöne, weil schattige Wiese, mitten darauf steht fast wie vergessen eine Tischtennisplatte.
Frage nach der Sicherheit auf Gelsenkirchens Spielplätzen
Eine der zentralen Fragen, nicht nur an diesem Nachmittag in Ückendorf: Ist ein Spielplatz sicher, wird er als Angstraum empfunden? Hier, im Rheinelbepark wahrscheinlich schon. Von der Leithestraße kaum einsehbar, dazu auf der anderen Seite Richtung Park ebenfalls teilweise verdeckt: „Das ist ziemlich abgelegen. Würden Sie ihr Kind hier alleine spielen lassen?“, fragt Armin Bembennek, Leiter des Teams Jugendförderung der Stadt, und antwortet sich schon selbst: „Wahrscheinlich nicht.“
Dieser Spielplatz, er wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen. Svenja Decker wohnt gleich um die Ecke, „eigentlich sind wir mal eben in fünf Minuten da“, sagt sie. Doch die Nähe kann sie und ihre beiden Kinder selten locken, obwohl sie den Spielplatz eigentlich schon seit ihrer Kindheit kennt. Svenja Decker bemängelt beispielsweise den fehlenden Bereich für kleinere Kinder – und würde sich wünschen, dass wieder mehr Spielgeräte zur Verfügung stehen.
An diesem Nachmittag ist überhaupt viel los auf dem Spielplatz: Dort steht eine Hüpfburg, drumherum viele zusätzliche Spielmöglichkeiten, zu essen und zu trinken, und dann kommt irgendwann auch noch der Eiswagen klingelnd um die Ecke. „Es gibt hier ein reges Interesse der Bevölkerung, dass hier mal etwas gemacht wird“, berichtet auch Iris Guder, Spielplatzbeauftragte der Stadt, beim Fest im Rheinelbepark.
Woche der Spielplatzfeste in Gelsenkirchen: Wünsche der Kinder in den Blick nehmen
Es ist das erste Mal, dass die Spielplatzfeste so gebündelt im Laufe einer ganzen Woche stattfinden. „So wird die Aktion viel mehr wahrgenommen“, ist Armin Bembennek überzeugt. Dahinter steckt die Idee, dass die Wünsche der Kinder mehr in den Blick genommen werden sollen, dass sie Veränderungen vorschlagen, dass sie Antworten geben sollen auf die Fragen: „Wie stellt ihr euch eigentlich euren Spielplatz vor?“ Bembennek ist erstaunt darüber, „was die Kinder alles zusammengetragen haben“, dieser Ansatz lohne sich, ist er überzeugt.
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Sein positives Fazit: „Wir hatten eine erfolgreiche Woche.“ Seitens der Kinder und auch der Eltern habe es viele Anregungen gegeben, einige stachen für ihn hervor: etwa der Ausbau der Kleinkinderbereiche, oder auch die Bitte nach mehr Sitzmöglichkeiten, immer wieder auch die Frage nach Wasserspendern. Ob Letztere realisiert werden könnten, ist allerdings fraglich.
Bezirksbürgermeisterinnen und -bürgermeister vor Ort
Veranstalter der Woche der Spielplatzfeste waren die fünf Kinderbeauftragten der Stadt und die Servicestelle Jugendrat.
Die Bezirksbürgermeisterin und die Bezirksbürgermeister der fünf Stadtbezirke waren ebenfalls vor Ort und konnten direkt mit den Kindern und ihren Eltern ins Gespräch kommen und ihre Anregungen mitnehmen.
Und wie geht es nun weiter? Die fünf Kinderbeauftragten aus den einzelnen Bezirken werden die Ergebnisse der Befragungen zusammenfassen, sie als erste Grundlage für die Beratungen auswerten und an die Bezirkspolitikerinnen und Bezirkspolitiker weiterreichen – vielleicht wird’s ja was mit der Seilbahn, der Schaukel oder den Bobbycars, die über Spielplätze flitzen.