Gelsenkirchen-Hassel. Das Thema Polsumer Straße beschäftigt die Politik im Gelsenkirchener Norden. Vor allem über die Zahl der Parkplätze wird diskutiert.

Dass es an der Zeit ist, die Polsumer Straße zu sanieren, daran besteht kein Zweifel: Jeder, der die Hauptverkehrsachse von Gelsenkirchen-Hassel befährt, ob mit Auto oder Fahrrad, weiß, in welch’ schlechtem Zustand die Straße ist. Doch wie genau die Straße nach ihrem Umbau aussehen soll, darüber wird gestritten.

Zuletzt in der Bezirksvertretung Nord: Die Grünen-Fraktion hatte das Thema auf die Tagesordnung setzen lassen. Im September hatte die Stadtverwaltung eine Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung der Straße vorgelegt, jetzt, ein halbes Jahr später, baten die Grünen um einen Zwischenbericht zum Stand der Dinge.

Gelsenkirchener Verwaltung hatte Gutachten in Auftrag gegeben

Zur Erinnerung: Die beauftragten Planungsbüros „shp“ und „lad+“ hatten ein Modell vorgestellt, bei dem Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr mit dem ÖPNV gleichberechtigt nebeneinander existieren sollen. Fuß- und Radwege sollen attraktiver werden. Beim Radverkehr etwa schlagen die Planer einen breiten Radfahrstreifen vor, auch die Fußgänger sollen mehr Raum bekommen. Die Krux an dem Plan, zumindest aus Sicht einiger Parteien: Das geht auf Kosten der Parkplätze. Nach dem Umbau soll es den Plänen zufolge nur noch etwa 140 an dem 1,9 Kilometer langen Stück Polsumer Straße geben – derzeit sind es rund 385.

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Darüber hatte es schon bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie hitzige Debatten gegeben: Sowohl SPD, CDU und FDP hatten die Pläne zwar begrüßt, die Reduzierung der Parkplätze aber scharf kritisiert. Selbst die Grünen hatten eingeräumt, dass die Zahl 140 zu niedrig sei.

CDU: Keine Unterstützung ohne Klärung der Parkplatz-Frage

Marcel Kern vom Referat Verkehrsplanung kündigte jetzt an, einen interfraktionellen Arbeitskreis ins Leben zu rufen, um die Studie noch einmal zu diskutieren. Dieter Kutzborski (CDU) erklärte schon einmal, wo für seine Partei die roten Linien verlaufen: „Wenn die Parkplatzfrage nicht geklärt wird, werden Sie unsere Unterstützung nicht bekommen“, so der CDU-Fraktionschef. Er sah bei den Planungen die Anliegen der Unternehmen an der Polsumer Straße nicht berücksichtigt und wies außerdem darauf hin, dass die derzeitigen Leerstände nicht mit eingerechnet worden seien: Wenn diese wieder gefüllt seien, würde der Bedarf an Parkplätzen auch wieder steigen, so Kutzborski.

Ähnlich äußerten sich Vertreterinnen und Vertreter von SPD und FDP, lediglich die Grünen wollten die Parkplatzfrage nicht überbewerten: „Wie schnell so ein Thema zur Parkplatzdiskussion wird“, kommentierte Fraktionsvorsitzender Bernd Rudde: „Da fühlen sich offenbar einige getriggert.“ Er wies darauf hin, dass man rund um die Polsumer Straße eigentlich problemlos einen Parkplatz bekommen könnte.

Einen Termin für den interfraktionellen Arbeitskreis gibt es noch nicht.