Gelsenkirchen. Wie geht gute Bildung für alle gleichermaßen – und das von Anfang an? Die siebte Gelsenkirchener Bildungskonferenz beschäftigte diese Frage.
Wie geht gute Bildung für alle – und das von Anfang an? Mit dieser Frage haben sich jetzt rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der siebten Gelsenkirchener Bildungskonferenz beschäftigt, die im Hans-Sachs-Haus stattfand. Nach dem Startschuss im vergangenen Jahr, Bildungsprozesse in dieser Stadt wieder gemeinsam mit den Beteiligten in den Blick zu nehmen, wurde nun ein konkretes Schlaglicht auf die erste Phase der Bildungsbiografie von Kindern geworfen – die frühkindliche Bildung.
Gelsenkirchen: Gute Bildung für alle gleichermaßen – so könnte der Weg sein
Gekommen waren Akteure, die sich für Bildung stark machen: Aus den Bereichen Schule, unter anderen vertreten durch viele Grundschulleitungen, aus dem Bereich Kita, aber auch freie Träger aus der Kinder- und Jugendhilfe. Schlussendlich ging es darum, sich besser zu vernetzen, ins Gespräch zu kommen, über den normalen beruflichen Diskurs hinaus. Über allem der Gedanke, Bildung ganzheitlich zu verstehen.
Gerade der Übergang von der Kita in die Grundschule sei eine „ganz sensible Geschichte“, wie Uwe Eisenberg von der Schulaufsicht in Münster betont. Der Schuldezernent spricht in diesem Zusammenhang von einer hohen Erwartungshaltung, die gleichsam auch bei anderen Übergangsphasen zum Tragen komme. Wichtig sei, „alle Übergänge im Blick zu haben, damit die Kinder gut vorbereitet sind“, so Eisenberg weiter. Ein solches Netzwerk müsse auch „Verantwortungsgemeinschaft sein“, denkt Eisenberg die Zusammenarbeit neu – mit der Fragestellung im Hintergrund: Was ist der richtige Weg, gerade und besonders für Gelsenkirchen?
Gelsenkirchen: Chancengleichheit schaffen, Zugang zu Bildung ermöglichen
Konkret wurde es dann in den so genannten Praxisforen: Angeleitet von diversen Expertinnen und Experten konnten die Teilnehmer zu bestimmten Themen, wie etwa Medienkompetenz, sprachliche Förderung oder Demokratieverständnis, in den Austausch gehen, neue Perspektiven bekommen und Ideen entwickeln. Die Ergebnisse der Praxisforen sollen später aufbereitet und ausgewertet werden. Gelsenkirchens Bildungsdezernentin Anne Heselhaus sprach von einer „ganzen Prozesskette“, die nun in Gang gebracht worden ist – am Ende sollen alle Kinder und alle Jugendlichen profitieren.
Michael Godau, einer der geladenen Experten aus den Praxisforen, ist überzeugt: „Bildung funktioniert nur mit Partizipation und umgekehrt“, so der Geograf und Umweltpädagoge im Nachgang der Bildungskonferenz gegenüber der WAZ. Godau steht für einen besonderen Ansatz – und zwar dafür, einen außerschulischen Lernort zu schaffen: Raus in die Natur ist die Richtung, das sei eine andere Form der Bildung, mit mehr Eigengestaltung. „Leider wird das immer noch zu selten angewendet“, sagt er.
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Medienberaterin Stephanie Lanfermann, ebenfalls Praxisforen-Expertin, geht es darum, Kindern die gleichen Chancen zu ermöglichen. Ihr bestes Beispiel dafür: Dass seit Ende des Jahres 2022 alle Gelsenkirchener Schülerinnen und Schüler ein eigenes Tablet haben. Für die insgesamt 27.000 Geräte hatte die Stadt 13,5 Millionen Euro ausgegeben. Seitdem hat sich vieles verändert, vor allem in den Köpfen, ist Stephanie Lanfermann sicher: „Wichtig ist, dass man die Kinder abholt“, mit dem Schaffen von Chancengleichheit zum Beispiel.