Gelsenkirchen. Drei Jahre lang war die Gastronomie im Schloss Horst verwaist. Jetzt soll ein neues Restaurant nach Gelsenkirchen kommen. Was es zu bieten hat:
Es wird noch ein wenig dauern, bis im altehrwürdigen Schloss Horst in Gelsenkirchen tatsächlich wieder gekocht und gegessen werden kann, aber die nun schon drei Jahre andauernde Hängepartie um die Schloss-Gastronomie hat bald ein Ende. Denn mit den Gelsenkirchenern Magnus Grimm und Michael Isert, die in der Event- und Gastronomiebranche tätig sind, und ihrem Partner, dem illustren Koch Stefan Opgen-Rhein, haben sich nun drei Interessenten gefunden, die die Ansprüche der Stadt offenbar erfüllen. Im Bau- und Liegenschaftsausschuss gab es jedenfalls grünes Licht für das neue Restaurant, das den Namen „GE-wölbe“ bekommen soll. Doch die Verträge mit der Stadt selbst sind noch nicht unterzeichnet.
Dabei wird es höchste Zeit, dass ins Schloss Horst, das seit jeher als „gute Stube“ im Stadtteil gilt, wieder gastronomisches Leben einzieht. Denn wer dort im historischen Ambiente des Gewölbekellers speisen will, steht bekanntermaßen seit Mai 2020 vor verschlossenen Türen: Nachdem die Fabbrica Italiana in die Insolvenz rutschte, ist die Gastronomie an der Turfstraße verwaist – und die Stadt seither auf der Suche nach einem Nachmieter.
Mediterrane Ruhrgebietsküche, Catering und Events
Dass sich diese Suche so schwer gestaltete, liegt nicht zuletzt daran, dass die Interessenten vorher unisono erklärten, das ausschließliche A-la-Carte-Geschäft rechne sich für sie nicht. Im Sinn hatten die potenziellen Schloss-Gastronomen neben der Vermietung eines Teils des Restaurants für Hochzeitsfeiergesellschaften vor allem auch die exklusive Bewirtung bei Veranstaltungen in der Glashalle.
Ebendies habe die Stadt Grimm, Isert und Opgen-Rhein letztlich zugesagt, obgleich die drei Männer noch auf den entsprechenden Pachtvertrag warten. Nur noch reine Formsache, hoffen die Beteiligten.
Sollte aber nun nichts Unerwartetes mehr passieren, will das Trio neben mediterraner Ruhrgebietsküche – bei der klassische regionstypische Gerichte neu interpretiert werden – auch auf Außer-Haus-Caterting und Events setzen, um das GE-wölbe auch wirtschaftlich führen zu können. „Unsere Küche wird nicht zu abgedreht sein, vor allem auf saisonale und regionale Zutaten setzen, aber eben auch Klassiker mit vielen internationalen Einflüssen kombinieren“, erklärt der aus Funk und Fernsehen bekannte Koch mit der auffälligen Frisur.
Die Kochkurse von Stefan Opgen-Rhein, vor allem die für Männer, erfreuen sich stets großer Beliebtheit. Der letzte dieser Art war innerhalb von Minuten ausgebucht. Kein Wunder also, dass ähnliche Angebote künftig auch im Schloss Horst stattfinden sollen, wenn die drei Unternehmer wie erwartet den Vertrag bekommen sollten. An Erfahrung mangelt es dem Koch aus Oberhausen freilich nicht. Seit weit mehr als zwei Jahrzehnten steht er in der Küche. Darunter auch in dem einen oder anderen früheren Sterne-Restaurant in Düsseldorf oder Köln etwa.
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Bis es aber tatsächlich endlich losgehen kann, müssen durch die Stadt noch Renovierungsarbeiten vorgenommen werden, erklärt das Trio. Die Gastronomen hoffen, dass sie ihr Restaurant spätestens im September oder Anfang Oktober öffnen können. Dann soll nicht nur der Ofen angeschmissen werden, sondern auch das Rundum-Sorglos-Paket an den Start gehen, das Opgen-Rhein, Isert und Grimm anbieten wollen. Wer möchte, kann seine Hochzeits- oder Firmenfeier komplett bei den Veranstaltern buchen - inklusive Musik, Fotograf, Dekoration und natürlich Speisen aus dem hauseigenen Restaurant.